Der taiwanische Eigner BenQ drehte über Nacht den Geldhahn zu und schickte seine deutsche Tochter damit in die Insolvenz. Die Mitarbeiter traf die Nachricht wie ein Blitz aus heiterem Himmel. "Das übertrifft die schlimmsten Befürchtungen. Moralisch ist der frühere Besitzer Siemens für das Desaster verantwortlich", sagte Siemens-Aufsichtsrat Wolfgang Müller von der IG Metall der dpa in München.
Dass es bei BenQ mobile nicht gut läuft, war schon lange kein Geheimnis. Nach der Übernahme des Siemens-Geschäfts wollten die Taiwaner schnell mindestens zehn Prozent des Weltmarkts erobern. Knapp drei Prozent waren es zuletzt, auch für das wichtige Weihnachtsgeschäft sah das Management schwarz. Den Mitarbeitern in der Münchner Zentrale mit 1400 Beschäftigten schwante denn auch nichts Gutes, als sie am Donnerstag zu einem "All-hands-Meeting" (Vollversammlung) zusammengerufen wurden.