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DSAG beklagt mangelnde Umsetzung in Sachen SOA

19.09.2006
Die Plattformstrategie der SAP ist bei den Anwenderunternehmen noch nicht hinreichend angekommen, bemängelt die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG).

Für die SAP-Verantwortlichen bedeuten die Ergebnisse der jüngsten DSAG-Umfrage einen herben Rückschlag in ihren Bemühungen, die Anwender zum Umstieg auf die Enterprise Services Architecture (ESA) zu bewegen. Seit über drei Jahren versuchen die Marketing-Strategen des größten europäischen Softwarekonzerns, die Firmenkunden von den Vorzügen der SAP-eigenen Ausprägung einer Service-orientierten Architektur (SOA) zu überzeugen. Doch offenbar ohne Erfolg, wie die jüngste DSAG-Erhebung zeigte.

Nur sieben Prozent der 344 befragten Mitgliedsunternehmen befassen sich derzeit konkret damit, eine SOA-Strategie umzusetzen, gaben die DSAG-Verantwortlichen zu Beginn ihres Jahreskongresses in Leipzig bekannt. 43 Prozent haben noch keine spezielle Plattformstrategie in Verbindung mit SOA entwickelt. Für viele Unternehmen sei der betriebswirtschaftliche Nutzen im Vergleich zu den heutigen Möglichkeiten kaum erkennbar, lautet eine Erklärung der Anwendergruppe für die abwartende Haltung ihrer Mitglieder. Mangelndes Know-how sowie schwer einzuschätzende Herausforderungen organisatorischer, technischer und fachlicher Art seien weitere Gründe für das Zögern in Sachen SOA (siehe auch: DSAG: "Fachbereiche kennen ESA nicht").

Was speziell die SOA-Strategie der SAP betrifft, fühlten sich die Anwender nur unzureichend informiert. 64 Prozent der Befragten gaben der DSAG zufolge an, sie seien mit Enterprise SOA kaum oder gar nicht vertraut. Daher stehen auch im Zusammenhang mit Release-Wechseln andere Aspekte als SOA im Vordergrund. 94 Prozent der Befragten nannten das Auslaufen der Wartung sowie das Nutzen neuer Funktionen als wichtigste Gründe für den Umstieg auf ein aktuelles SAP-Release. Lediglich sechs Prozent gaben an, das Upgrade hänge mit einer SOA-Strategie zusammen. "Zum jetzigen Zeitpunkt kann noch kaum ein Anwender abschätzen, welche Aufwände in Zusammenhang mit Enterprise SOA auf ihn zukommen", bemängelt der DSAG-Vorstandsvorsitzende Alfons Wahlers. "Auch der konkrete Nutzen und Vorteile, die Enterprise SOA mit sich bringen soll, können derzeit noch nicht anhand von praktischen Beispielen vermittelt werden."