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Dell meldet miese Zahlen und hat Ärger mit der Börsenaufsicht

18.08.2006
Der weltgrößte Personal-Computer-Hersteller Dell hat im zweiten Quartal und den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2006/2007 einen scharfen Gewinneinbruch erlebt.

Gleichzeitig gab Dell am Donnerstag nach Börsenschluss bekannt, dass die amerikanische Wertpapier- und Börsenkommission seit August 2005 eine "informelle" Untersuchung des Unternehmens durchführt.

Der Gewinn sackte in dem am 4. August beendeten Dreimonatsabschnitt gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit um 51 Prozent auf 502 Millionen Dollar (umgerechnet 392 Millionen Euro) oder 22 (Vorjahresvergleichszeit: 41) Cent je Aktie ab. Der Umsatz erhöhte sich um fünf Prozent auf 14,1 Milliarden Dollar. Dell verwies auf seine aggressive Preispolitik in einem sich abschwächenden Markt.

Die Dell-Aktien fielen nachbörslich um 5,09 Prozent auf 21,64 Dollar. Sie lagen damit um 41,6 Prozent unter ihrem Zwölfmonats-Hoch von 37,05 Dollar.

Die schwachen Dell-Ergebnisse standen in krassem Gegensatz zu der guten Gewinnentwicklung beim Hauptkonkurrenten Hewlett-Packard, der seine Quartalsergebnisse einen Tag zuvor vorgelegt hatte.

Die SEC wollte von Dell Informationen über Umsatzfeststellungen und andere Bilanz- und Finanzausweise haben, erklärte die Gesellschaft mit Sitz in Round Rock (US-Bundesstaat Texas). Dell hatte in dieser Woche auch einen riesigen Rückruf für 4,1 Millionen Laptop-Batterien angekündigt.

Dell setzte in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 28,3 Milliarden Dollar um oder sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Der Halbjahresgewinn fiel ebenfalls scharf auf 1,3 (2,0) Milliarden Dollar oder 55 (78) Cent je Aktie.

Dell-Konzernchef Kevin Rollins war über die Quartalsergebnisse "enttäuscht". Man unternehme Schritte, um Fehlschritte zu korrigieren und die Resultate langfristig zu verbessern. Rollins will Kostensenkungen beschleunigen, mehr Geld in den Service stecken und ein besseres Preis-Management betreiben.

Dell will auch verstärkt PCs und Server mit Chips des Intel-Konkurrenten AMD anbieten. Dell hatte lange Zeit ausschließlich Intel-Chips verwendet und hatte im vergangenen Quartal erstmals Chip-Vereinbarungen mit AMD getroffen. (dpa/tc)