Gartner: Identitätskrise durch Datenklau

07.06.2006
Die Berater von Gartner votieren angesichts der sich häufenden Verluste personenbezogener Daten in den USA dagegen, die Sozialversicherungsnummer noch als alleinigen Identitätsnachweis zu verwenden.

So trat etwa kürzlich Gartners Distinguished Analyst Avivah Litan bei einer Anhörung des Committee on Veteran's Affairs auf. Einem Mitarbeiter waren kürzlich Daten von 26,5 Millionen Veteranen und deren Ehepartnern gestohlen worden. "Dieser Vorfall zeigt auch, dass die Social Security Number zu einer extrem unzuverlässigen Informationseinheit geworden ist und nicht mehr eindeutig einem Individuum zugeordnet werden kann. Unternehmen sollten sich nicht allein auf Sozialversicherungsnummern als Beweis der individuellen Identität verlassen", forderte Litan. "Bis zu jede siebte Social Security Number von Erwachsenen in den Vereinigten Staaten könnte bereits missbraucht worden sein."

Zum Glück tangiert uns Europäer zumindest dieser US-spezifische (und anachronistische) Aspekt des Datenschutzes nicht - mit einer simplen Ziffernfolge kann sich bei uns niemand ausweisen. Wie auch immer, Gartner empfiehlt seinen US-Kunden höhere Investitionen in Datenschutz von Verschlüsselung bis hin zu Host-basierenden Intrusion-Prevention-Systemen (HIPS). Das sei zwar nicht billig, aber immer noch günstiger als die Folgen von Datenklau und -missbrauch. (tc)