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JavaOne: Oracle beschreibt "The Next Application Platform"

19.05.2006
In der zweiten SOA-Generation müssen Komponenten ereignisgetrieben arbeiten.

In einer Ansprache zur Entwicklerkonferenz JavaOne in San Francisco erläuterte Thomas Kurian, Senior Vice President für Server-Technologien bei Oracle, wie sich sein Unternehmen unter dem Schlagwort SOA 2.0 die nächste Generation einer Softwarearchitektur vorstellt. Demnach muss sich zur Serviceorientierung derzeitiger Lösungen eine ausgeprägte Ereignisfähigkeit in Form von echtzeitfähigen Komponenten gesellen.

Das momentane Vorgehen in Richtung SOA folge noch überwiegend dem Request-Reply-Paradigma, das letztlich nicht anderes sei, als eine Geschäftsprozess-Implementierung nach dem Store-and-Forward-Prinzip eines E-Mail-Systems. Doch ähnlich wie Instant Messaging eine Echtzeit-Komponente in E-Mails gebracht habe, müsse ein Realtime-Processing SOAs aufwerten. Die zeitnahe Reaktion auf Ereignisse habe in einer SOA oberste Priorität, so Kurian. Als Anwendungsbeispiel nannte der Oracle-Mann die Überwachung von Lieferketten, wo Störungen im Warenfluss eine sehr schnelle Reaktion erfordern, soll die Beziehung zwischen den Geschäftspartnern nicht leiden.

Als Zutaten für die erweiterte Architektur listet Kurian bekannte Techniken aus den Web-Services-Standards wie etwa die Business Process Execution Language (BPEL) zur Orchestrierung der Softwareservices. Wichtig sei auch die Möglichkeit, die Programme mit Workflow-Funktionen für die menschliche Vorgangsbearbeitung koppeln zu können. Zudem sei eine komponentenbasierende Softwareentwicklung nötig, die zum Beispiel die von IBM und anderen Herstellern zur Standardisierung unterbreiteten Vorschläge zur Service Component Architecture (SCA) und zum Services Data Object (SDO) beinhalte. Eine weitere Voraussetzung ist mit dem jetzt verabschiedeten Standard von Java EE 5 und dessen Java Persistence Architecture bereits gegeben. (ue)