Offiziell nannte Sapient keinen Grund für den überraschenden Rücktritt von Krenz. Das Unternehmen aus Cambridge, Massachusetts, hatte jedoch in der vergangenen Woche bekannt geben müssen, dass Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal 2006 unter Erwartung ausfallen würden. Im Anschluss war der Kurs der Sapient-Aktie um 27 Prozent auf 5,74 Dollar eingebrochen.

Schuld daran, dass die Company letztendlich mit einer Million Dollar ihren ersten Verlust seit über zwei Jahren verbuchte, waren Fehlplanungen im Zusammenhang mit der Übernahme des Online-Marketing-Dienstleisters Planning Group International (PGI) im Januar. Wie Finanzchef Krenz einräumte, hatte Sapient schon kurz nach Abschluss des Deals damit begonnen, Werbeaufträge zu akquirieren. Erst später stellte sich jedoch heraus, dass das Unternehmen nur einen Teil davon bereits im Berichtszeitraum als Umsatz verbuchen kann, andererseits aber die angefallenen Kosten vollständig bilanzieren muss. Als Konsequenz fielen die Einnahmen um mindestens vier Millionen Dollar niedriger als ursprünglich erwartet aus, während das operative Ergebnis um rund zwei Millionen Dollar gedrückt wurde, so Krenz.

Bis ein endgültiger Nachfolger für ihn gefunden ist, wird Susan Cooke, Senior Vice President und frühere Finanzchefin bei Sapient, die Aufgaben des CFOs übernehmen. Krenz hatte Cooke im Dezember 2004 als CFO abgelöst. Davor arbeitete er als Vice President und Schatzmeister bei EDS. (mb)