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Microsoft kritisiert EU-Auflage zu Windows-Schnittstellen

26.04.2006
Wenig neue Argumente gibt es dieser Tage in Luxemburg bei Microsofts Berufung gegen das Kartellurteil der Europäischen Kommission zu hören.

Am dritten Tag der noch bis zum Freitag angesetzten Anhörung beschwerte sich der Softwarekonzern, die Brüsseler Wettbewerbshüter hätten ihn zur Herausgabe von Geschäftsgeheimnissen gezwungen. Die Gegenseite erklärte, Microsoft versuche den Fall in eine Debatte über geistiges Eigentum zu verwandeln, obwohl es eigentlich um den Missbrauch eines Marktmonopols gehe. Microsoft-Anwalt Ian Forrester hatte das Urteil aus dem Jahr 2004 als Versuch bezeichnet, "den Marktführer auf ewig zu handicappen".

Am Vortag hatte der Softwarekonzern argumentiert, er habe niemals versucht, Wettbewerber wie RealNetworks aus dem Streaming-Markt zu drängen. Microsoft erklärte, es habe lediglich sein Betriebssystem erweitert, um wahrscheinlicher Nachfrage der Verbraucher nachzukommen - das sei Teil des natürlichen Entwicklungsprozesses im Technologiesektor. Ein Urteil des Luxemburger Gerichts Erster Instanz wird frühestens in einigen Monaten erwartet. (tc)