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Ballmer: Patentklagen gegen Linux möglich

27.03.2006
Das Open-Source-Betriebssystem soll geistiges Eigentum von Microsoft verletzen.

Microsoft-Chef Steve Ballmer hat in einem Interview mit der US-amerikanischen Zeitschrift "Forbes" die in letzter Zeit eher moderate Polemik gegen Linux wieder verschärft. Er sagte darin: "Nun, ich glaube, es gibt Experten, die sagen, Linux verletzt unser geistiges Eigentum. Das werde ich nicht kommentieren. Aber so weit das der Fall ist, schulden wir es natürlich unseren Aktionären, eine Strategie zu haben."

Das lässt sich nur so interpretieren, dass Microsoft willens ist, im Fall des Falles selbst eine Patentklage gegen Linux zu erheben. Bereits im November 2004 hatte das Unternehmen mit solch einer Maßnahme gedroht. Damals meldete die Nachrichtenagentur "Reuters": "Microsoft warnte asiatische Regierungen, dass diese patentrechtlich verklagt werden könnten, wenn sie das Betriebssystem Linux anstelle von Microsofts Windows-Software einsetzen."

Die neuen Aussagen von Ballmer verschärften den Tonfall und seien "eine Ankündigung einer Ankündigung", kommentiert Florian Müller, Initiator der Kampagne Nosoftwarepatents. "Es ist schwer vorstellbar, dass Linux irgendwelche Marken- oder Urheberrechte von Microsoft verletzen könnte. Angesichts der Größe des Linux-Programmcodes ist es allerdings so gut wie sicher, dass Linux eine ganze Reihe von Patenten verletzen wird. Und einige von diesen - zum Beispiel diejenigen auf das Dateisystem FAT (File Allocation Table) - könnten durchaus Microsoft gehören." (ls)