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Mobilfunkgeschäft treibt Ergebnis der Telekom

02.03.2006
Die Deutsche Telekom hat im vierten Quartal erneut von Zuwächsen ihrer Mobilfunktochter profitiert.

Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sei gegenüber dem Vorjahr von 4,71 auf 5,12 Milliarden Euro geklettert, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Bonn mit. Die Aktionäre sollen in Form einer höheren Dividende von der Entwicklung profitieren. Die Ausschüttung werde auf 0,72 Euro angehoben und liegt damit zehn Cent über der vorherigen Dividende von 0,62 Euro.

Der Umsatz sprang auf 15,52 (Vorjahr: 14,72) Milliarden Euro, während der Überschuss von 1,74 Milliarden auf 989 Millionen Euro sank. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Durchschnitt mit einem EBITDA von 5,11 Milliarden Euro und einem Umsatz von 15,5 Milliarden Euro gerechnet. Den angepassten Überschuss hatten sie bei 1,17 Milliarden Euro gesehen.

Im Gesamtjahr erhöhte sich der Überschuss auf 5,58 Milliarden Euro gegenüber 1,59 Milliarden Euro. Belastet wurde das Ergebnis durch eine Abschreibung auf die britische Mobilfunktochter in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Diese war nach der Übernahme des britischen Konkurrenten O2 durch Telefonica notwendig geworden. Den Ausfall konnte das Unternehmen allerdings durch positive Steuereffekte in den Vereinigten Staaten ausgleichen, die 2,2 Milliarden Euro betrugen.

Europas größter Telekomkonzern bestätigte seine Prognose für das laufende Jahr. Demnach soll das EBITDA auf 20,2 bis 20,7 (Vorjahr: 20,7) Milliarden Euro sinken. Im kommenden Jahr solle das EBITDA wieder um 1,5 Milliarden Euro zulegen. Hintergrund für den sinkenden operativen Gewinn im laufenden Jahr sind höhere Investitionen, mit denen Vorstandschef Kai-Uwe Ricke die führende Marktposition der Telekom untermauern will. Der Umsatz soll dafür um fünf Prozent steigen.

Die Telekom rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Ergebnisrückgang in ihrer Festnetzsparte T-Com. Deren EBITDA werde gegenüber dem Vorjahr sinken, bevor er im kommenden Jahr wieder zulegen soll. Die Telekom will mit zusätzlichen Investitionen für Werbung und Produkte ihre Marktposition stärken. Im vergangenen Jahr lag das EBITDA bei 9,86 Milliarden Euro und damit 3,1 Prozent niedriger als 2004.

Im vierten Quartal konnte T-Com noch sein EBITDA auf 2,55 (Vorjahr: 2,5) Milliarden Euro erhöhen und damit die Erwartrungen der Analysten übertreffen. Auch der Umsatz lag mit 6,54 (6,64) Milliarden Euro über den Prognosen. Besser als erwartet entwickelte sich auch T-Mobile. Das EBITDA der Mobilfunksparte wuchs auf 2,49 (2,07) Milliarden Euro und der Umsatz auf 7,63 (6,45) Milliarden Euro. Die Analysten hatten mit weniger gerechnet.

Leicht unter den Erwartungen lag die Entwicklung bei T-Systems. Die Geschäftskundensparte fuhr ein EBITDA von 325 (356) Millionen Euro und einen Umsatz von 2,35 (2,51) Milliarden Euro ein. (dpa/tc)