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Oracle übernimmt Sleepycat

14.02.2006
Mit einer üppig gefüllten Kriegskasse lässt sich leicht einkaufen: Während die ebenfalls als Übernahmekandidaten gehandelten Open-Source-Firmen Zend und JBoss noch zaudern, meldet Oracle bei Sleepycat Vollzug.

Mit Sleepycat, das der Datenbankriese nun für einen nicht genannten Betrag übernommen hat, kauft Oracle keineswegs die sprichwörtliche Katze im Sack. Die von dem Unternehmen aus Emeryville, Kalifornien, entwickelte Berkeley DB ist in einer ganzen Reihe von renommierten Open-Source-Produkten eingebunden. Unter anderen steckt die quelloffene Datenbank in vielen Linux und BSD-Unix-Betriebssystemen, Apache Webserver, OpenLDAP-Directory und der OpenOffice Productivity Suite. Oracle könnte damit seinen weniger betuchten Kunden, die sich die teureren Datenbankprodukte wie "10g" nicht leisten können, eine Basis anbieten. Gleichzeitig bindet der Softwarekonzern die Anwender damit an das eigene Unternehmen und die eigenen Lösungen.

Nach dem ersten Zukauf steht die eigenständige Zukunft der ebenfalls als Übernahmekandidaten gehandelten Open-Source-Anbieter Zend Technologies und Jboss in den Sternen. Während der PHP-Entwickler Zend Medienberichten zufolge Verhandlungen abstreitet, kommt Oracle mit dem AppServer-Experten Jboss vor allem wegen der gebotenen Summe bislang nicht ins Geschäft. Angeblich fordern die Jboss-Verantwortlichen 400 Millionen Dollar. Das erste Angebot Oracles liegt gerade einmal bei der Hälfte. (mb)