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Intel enttäuscht Wall Street mit verfehlter Umsatzprognose

18.01.2006
Der weltgrößte Chiphersteller Intel hat die eigene Umsatzprognose für das Schlussquartal 2005 verfehlt und die Wall Street enttäuscht.

Die Intel-Aktien fielen am Dienstag nachbörslich um 9,4 Prozent auf 23,11 Dollar. Intel litt vor allem unter den niedriger als erwarteten Chip-Auslieferungen und -Preisen für Desktop-Rechner. Der Hauptkonkurrent Advanced Micro Devices (AMD) macht Intel nach Darstellung von Branchenkennern zu schaffen.

Intel setzte im vierten Quartal des vergangenen Jahres 10,2 Milliarden Dollar (umgerechnet 8,4 Milliarden Euro) um oder sechs Prozent mehr als in der entsprechenden Vorjahreszeit. Dies hat Intel am Dienstag nach Börsenschluss mitgeteilt. Der Branchenführer hatte aber zuvor selbst einen Quartalsumsatz von 10,4 bis 10,6 Milliarden Dollar prognostiziert.

Intel verdiente im Oktober-Dezember-Abschnitt 2,5 Milliarden Dollar oder 16 Prozent mehr als im Schlussquartal 2004. Der Gewinn pro Aktie stieg auf 40 (Vorjahresvergleichszeit: 33) Cent. Die Wall Street hatte 43 Cent Gewinn je Aktie erwartet. Die Intel-Bruttogewinnmarge war mit 61,8 Prozent ebenfalls niedriger als die firmeninterne Vorhersage von 63 Prozent.

Intel setzte im asiatisch-pazifischen Raum (ohne Japan) 5,1 Milliarden Dollar um oder 16 Prozent mehr als im Schlussquartal 2004. In Japan erhöhte das in Santa Clara ansässige Unternehmen seinen Umsatz um elf Prozent auf 945 Millionen Dollar. In Nord- und Südamerika gab es einen Umsatzrückgang von zehn Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar, und in Europa stagnierte der Umsatz mit 2,3 Milliarden Dollar.

Der Jahresumsatz erhöhte sich um 13,5 Prozent auf 38,8 Milliarden Dollar und der Jahresgewinn um 15 Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar oder 1,40 (1,16) Dollar je Aktie.

2005 sei das dritte Jahr in Folge mit zweistelligen Umsatz- und Gewinnzuwachsraten gewesen und habe die besten operativen Ergebnisse der Firmengeschichte gebracht, erklärte Konzernchef Paul Otellini. Er konzedierte, dass Intel im vierten Quartal hinter den Erwartungen zurück geblieben sei. Der Intel-Chef verwies jedoch auf neue Produkte und rechnet für 2006 mit einem weiteren Wachstumsjahr. Notebooks, digitale Produkte für den Hausgebrauch und Büros sowie die Schwellenmärkte sollen Impulse geben. Apple verwendet zukünftig Intel-Chips für seine Rechner.

Intel rechnet für 2006 mit einer Umsatzsteigerung von sechs bis neun Prozent, einer Bruttogewinnmarge von 57 Prozent, mit Forschungs- und Entwicklungsausgaben von rund 6,5 Milliarden Dollar und mit Investitionen von 6,9 Milliarden Dollar. Der Umsatz dürfte im ersten Quartal dieses Jahres bei 9,1 bis 9,7 Milliarden Dollar liegen und die Bruttogewinnmarge bei 59 Prozent. (dpa/tc)