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Ein Supergrid für die Physik

25.11.2005
150 Rechenzentren suchen nach Quarks.

In Genf baut die Europäische Organisation für Kernforschung (Cern) einen neuen Teilchenbeschleuniger, den "Large Hadron Collider" (LHC). Hadronen sind Teilchen, die aus Quarks zusammengesetzt sind. Bei seiner Fertigstellung im Jahr 2007 wird der LHC das größte wissenschaftliche Gerät der Welt sein. Und er wird die unglaubliche Menge von jährlich 15 Petabyte Daten liefern. Um diese Informationsmenge bewältigen zu können, arbeiten die Forscher daran, rund 150 wissenschaftliche Rechenzentren auf der Welt zu einem Grid zu verknüpfen.

Das Grid ist in vier Ebenen, so genannte Tiers, organisiert. Tier-0 besteht am Cern und ist für die Speicherung der im LHC erzeugten Daten zuständig. Diese werden von dort an Tier-1-Systeme übergeben, welche die Informationen vorverarbeiten, sortieren, zwischenspeichern und an die jeweils am besten geeigneten Rechenzentren im Tier-2 weiterleiten. Unteraufgaben werden dann auf Clustern im Tier-3 berechnet, wo Wissenschaftler auch Zugang zu Einzelergebnissen bekommen. Um die Kosten für diese IT-Infrastruktur im Rahmen zu halten, wird mit Standardhardware und Open-Source-Software gearbeitet. Die größten Herausforderungen sehen die Forscher im Aufbau eines schnellen Netzes zwischen den beteiligten Rechenzentren und in der Administration des Grids. (ls)