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Suns Niagara heißt offiziell "Ultrasparc T1"

14.11.2005
Sun kündigt heute früher als erwartet seinen Achtkern-Prozessor "Niagara" an, der offiziell unter der Bezeichnung "Ultrasparc T1" debütiert und extrem wenig Strom verbraucht.

Der Ultrasparc T1 taktet mit relativ langsamen 1,2 Gigahertz, ist aber besonders Strom sparend - er genehmigt sich maximal 72 Watt. Zum Vergleich: Ein Dual-Core-Xeon von Intel kommt auf eine Leistungsaufnahme von 135 Watt, beim Zweikern-Opteron von AMD sind es immer noch 95 Watt. "Das ist ein Riesenunterschied", attestiert Nathan Brookwood, Prozessorpapst von Insight64. "Wenn die von Sun gemachten Leistungsangaben stimmen, dann haben sie einen echten Gewinner in der Hand."

Der T1 arbeitet mit acht Cores, von denen wiederum jeder vier unabhängige Befehlsfolgen ("Threads") abarbeiten kann. Für diesen aggressiven Multicore-Multihreading-Ansatz hat sich Sun die Marke "CoolThreads" reservieren lassen. Positioniert wird der Niagara für weniger anspruchsvolle, aber netzintensive Aufgaben wie Webserving oder Java-Appserver. Für leistungshungrigere Jobs, die eine höhrere Single-Thread-Performance benötigen, will der Hersteller im Jahr 2008 den "Rock"-Chip folgen lassen.

Erste Niagara-Server sollen noch im Laufe des Quartals auf den Markt kommen. Man darf davon ausgehen, dass diese (der 1U hohe "Erie" sowie der 2U-Server "Ontario") zum vierteljährlichen Network-Computing-Event am Nikolaustag in New York offiziell debütieren werden.

Sun wird den Niagara übrigens auch in Varianten mit vier und sechs Kernen anbieten. Dabei handelt es sich allerdings nicht um andere Designs, sondern Chips mit defekten Kernen, die einfach stillgelegt sind. Auf diese Weise kann der Hersteller einen größeren Teil des Chipausstoßes verkaufen.

Unabhängig vom Niagara/Ultrasparc T1 wird Sun heute auf der Supercomputer-Fachmesse SC05 in Seattle ankündigen, dass es künftig Technik ("Silicon Ring Modulator") der Start-up-Firma Luxtera verwenden will, um Prozessoren direkt über optische Leitungen miteinander zu verbinden. Entsprechende Hardware wird allerdings noch Jahre auf sich warten lassen. (tc)