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In fünf Schritten zur innovativen Anwender-IT

12.10.2007
Gartner rät: Seien Sie offen für Web 2.0, Software as a Service (SaaS), Open Source, verteilte Anwendungen und Experimente. Dann wird die IT echten Mehrwert schaffen.

Web 2.0, Software as a Service (SaaS), Open Source, Global-class-Computing und Consumerization: Das sind die entscheidenden fünf Trends, die die Analysten als Erfolgsgaranten für die künftige Beschaffung und Verwaltung von IT erachten. Die Entwicklung wird sich weit bis über das Jahr 2011 hinaus hinziehen und mit tief greifenden Auswirkungen auf die heutigen Geschäftsmodelle der IT-Anbieter und auf das Einkaufverhalten interner IT-Organisationen einhergehen. "Diese fünf aufstrebenden Modelle verstärken ihre Wirkung gegenseitig", sagte Tom Austin, Experte für moderne Arbetsplatzsysteme bei Gartner. "IT-Manager mit Verantwortung für die Applikationen müssen diese Trends im Auge behalten."

  • Sofware as a Service (SaaS) erlaubt es Geschäftseinheiten, Applikationen unabhängig von der zentralen IT-Strategie zu nutzen. Die Angebote stellen den direkten Kontakt zwischen Anwender und Hersteller.

  • Global-class-Systeme, aufgebaut auf so genannten Tera-Architecturen (wie etwa in Google Apps), werden die bisherige Balance im IT-Markt zwischen IBM und Microsoft stören. Die neuen Angebote werden komplett neue Modelle zur Verfügung stellen, wie sich Applikationen implementieren und skalieren lassen.

  • Consumerization meint, dass Anwender sich im Internet frei bedienen. Das wird noch vielen IT-Organisationen Kopfzerbrechen bereiten.

  • Web 2.0 fesselt viele Internet-Surfer. Mitglieder einer Community verfolgen Geschäfte in eine Art und Weise, die dem herkömmlichen Handel fremd ist.

  • Open Source ist Basis und Umfeld, in dem die vier zuvor genannten Angebote reifen.

Gartner wäre kein Analystenhaus, könnte es den fünf Trends nicht auch fünf Ratschläge (beziehungsweise Fragen) gegenüber stellen:

  • Hinterfragen Sie die Kernthese über die Rolle der IT im Unternehmen. Es gab einmal eine Zeit, als die interne IT-Organisation als exklusive Quelle für den IT-Bedarf galt. Heute können die Anwender im Web kaufen, was sie für richtig und wichtig erachten.

  • Experimentieren Sie mit formlosen IT-Services. Eine persönliche Web-Seite für die IT-Anwender inklusive Web-2.0-Extras wie Folksonomies, Tag Clouds, Tagging, RSS-Feeds, Blogs und Wikis. Eine ungezwungene und offene Plattform fördert den Austausch zwischen Kollegen und die Produktivität.

  • Unterstützen sie die Anwender, Innovationen aufzugreifen und anzuregen. Neuerungen feuern den Unternehmenserfolg an. IT-Manager sollten sich diese Grundvoraussetzung im Geschäftleben immer wieder vergegenwärtigen. Erlauben sie Ihren Anwendern, web-basierende Tools auszuprobieren und die Erfahrungen mit anderen Anwendern zu teilen.

  • Schaffen Sie Nutzersegmente. IT-Organisationen sollten damit aufhören, die Anwender über einen Kamm zu scheren. "One size does not fit all", mahnt Gartner. Definieren sie unterschiedliche Segmente je nach Rolle im Unternehmen, Verantwortungsbereich sowie Informations- und Anwendungsbedarf. Die IT kann die Effizient des IT-Nutzers fördern, indem sie ihm gibt, was er für seine individuellen Tätigkeiten benötigt.

  • Die interne IT muss nicht alles anbieten. Sie kann nicht mit sämtlichen im Web verfügbaren Hilfs-Tools konkurrieren. Sie kann nur noch auf Werkzeuge und Applikationen hinweisen und ihre Vor- und Nachteile beschreiben. Damit muss sie aber auch ihren Anspruch aufgeben, den Support und die Verwaltung für sämtliche IT-relevanten Systeme und Applikationen zu übernehmen. Die Anwender selbst müssen die Verantwortung für ihre Experimente mit neuer Software oder Web-Angeboten schultern. (jha)

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