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IBM-Tool erlaubt den anonymen Abgleich von Personendaten

25.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die IBM stellte eine Middleware unter der Bezeichnung "DB2 Anonymous Resolution" vor, die Datenschutzprobleme beim Abgleich oder der Verknüpfung personenbezogener Informationen beseitigen soll. Diese Konstellation tritt besonders häufig in der Finanzbranche oder im Gesundheitssystem auf. Wenn beispielsweise Banken ihre Kunden mit Marktingaktionen ansprechen wollen, dann wäre es für sie oft nützlich, wenn sie von einschlägigen Datenbanken Informationen über die Konsumgewohnheiten der Adressaten einkaufen könnten. Sie möchten aber dafür die Namen ihrer Kunden nicht an diese Dienstleister weitergeben. Ähnlich sieht es in der medizinischen Forschung aus, wo Krankenakten verglichen und ausgewertet werden müssen, ohne dass die Wissenschaftler den Bezug zu einer konkreten Person herstellen sollen.

IBM propagiert mit DB2 Anonymous Resolution ein Modell, bei dem Daten vorher anonymisiert und dann ausgewertet werden - anstatt wie bisher üblich, personenbezogene Daten zu verwenden und anschließend die Resultate zu anonymisieren. Die Software nutzt zu diesem Zweck kryptografische Verfahren, die sensible Informationen verschlüsseln, aber gleichzeitig die Zuordnung von Daten zu einer Person erlauben. Wenn also mehrere elektronische Krankenakten aus verschiedenen Quellen analysiert werden sollen, dann lässt sich beispielsweise feststellen, dass sie sich alle auf dieselbe Person beziehen, aber nicht, wer diese ist.

DB2 Anonymous Resolution ist Teil der DB2 Entity Analytic Solutions und wurde ursprünglich von der Firma Systems Research and Development (SRD) entwickelt. IBM übernahm das Unternehmen Anfang dieses Jahres. (ws)