BSA macht Jagd auf Lizenzsünder

09.10.2007
Nachdem es bei Berliner Unternehmen offenbar vermehrt Hinweise auf Lizenzverstöße gibt, verschärft die Business Software Alliance (BSA) ihre Aktionen in der Hauptstadt.

"Das Netz zieht sich zu. Sie haben noch bis zum 31. Oktober Zeit." Dieses Ultimatum der BSA prangt auf einem riesigen Plakat vor der juristischen Fakultät der Humboldt-Universität in Berlin. Der Lobby-Verband der Softwarehersteller, dem unter anderen Adobe, Apple und Microsoft angehören, hat offensichtlich Lunte gerochen und verstärkt seine Aktionen in der Bundeshauptstadt. Erst vor wenigen Wochen hatte die BSA zwei Fälle von Urheberrechtsverletzungen aus Berlin gemeldet (siehe auch: BSA statuiert Exempel): Einmal musste ein Groß- und Einzelhändler von Bürobedarf 600.000 Euro Schadensersatz und Lizenznachzahlungen leisten. Außerdem wurde ein internationales Medienunternehmen wegen Unterlizenzierung ertappt. Die Rekordschadenssumme belief sich auf 2,5 Millionen Euro.

Die BSA-Verantwortlichen wollen gezielter gegen Lizenzverstöße vorgehen. "Die Ermittlungsarbeit der BSA hat in den vergangenen Monaten eine neue Größenordnung erreicht", sagte Georg Herrnleben, Direktor Zentral- und Osteuropa der BSA. Dies zeige sich auch an den jüngsten aufgedeckten Fällen, die Rekordausmaße erreicht hätten. "Auch in Berlin werden wir unsere Aktivitäten intensivieren."

Anfang August hatte der Verband einen Aufruf gestartet, um Mitarbeiter dazu zu bewegen, Lizenzverstöße in ihren Unternehmen anzuzeigen (siehe auch: BSA: Mitarbeiter sollen Raubkopien petzen). Trotz verschiedenster Kampagnen in den zurückliegenden Jahren ist es den Softwareherstellern bislang nicht gelungen, den Anteil illegal eingesetzter Software signifikant zu senken. Seit Jahren stagniert weltweit die Piraterierate, in Deutschland stieg sie zuletzt sogar leicht an (siehe auch: Softwarepiraterie weltweit konstant – Anstieg in Deutschland). (ba)