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Microsoft auf dem Weg ins Performance Management

04.09.2007
Am 19. September wird Microsoft mit dem "PerformancePoint 2007 Server" seine erste ernstzunehmend Performance-Management-Software vorstellen.

Der PerformancePoint 2007 Server soll Unternehmen dabei unterstützen, ihren Geschäftsverlauf anhand von Kennziffern und -indikatoren zu planen, zu überwachen und zu analysieren. Der PPS 2007 basiert allerdings nicht vollständig auf neuem Code, sondern verwendet in weiten Teilen Technik aus dem früheren "Business Scorecard Manager", den Microsoft vor einigen Jahren mit der Übernahme von ProClarity zugekauft hatte. Vor kurzem war die vierte und letzte Community Technology Preview (CTP) erschienen.

Microsoft hofft, dass der PerformancePoint 2007 Server zu einem "Magneten" für seine Channel-Partner wird, speziell diejenigen, die bereits seine auf SQL Server basierenden BI-Werkzeuge (Business Intelligence) und "Dynamics"-Standardsoftware verkaufen. PPS 2007 soll mit beiden Produktlinien nahtlos zusammenarbeiten. Schlussendlich soll der neue Server dazu dienen, Microsoft einen größeren Anteil am Markt für Business Intelligence zu erobern, den der Konzern sich mit Spezialanbietern wie Business Objects, Cognos und Oracle/Hyperion teilen muss. Laut den Marktforschern von IDC konnte Microsoft seine BI-Einnahmen im vergangenen Jahr um 28 Prozent auf 480 Millionen Dollar erhöhen.

Andy Horness, UK-Chef beim weiteren BI-Wettbewerber QlikTech, warnte gegenüber dem Branchendienst "Computerwire" allerdings davor, der PPS 2007 könnte dem ihm im Vorfeld zuteil gewordenen Hype nicht gerecht werden. Speziell, weil Microsofts Software aus seiner Sicht zu sehr auf die "veralteten" mehrdimensionale (OLAP) Würfeltechnik für Analyse und Reporting setzt. "Die ist für ihre Langsamkeit und Inflexibilität berüchtigt", sagt Horness. "Andererseits sollte das niemanden überraschen. Ein altes Produkt als neu herauszubringen, um seine Dominanz zu erhöhen, sieht nach der traditionellen Wachstumsstrategie von Microsoft aus."

Horness suchen Anwenderfirmen heutzutage nach flexibleren On-the-fly-Analysen von verschiedenen Data Sets (klar, hier ist QlikTech mit seiner In-memory-Technik im Vorteil). Außerdem sei der PPS 2007 ein unvollständiges Angebot, denn er benötige zusätzlich einen "Software Stack" aus SQL Server 2007, Office 2007 und SharePoint 2007, um das meiste aus der Software herauszuholen. Ein solches Setup könne insbesondere die PPS-Kernzielgruppe ("sweet spot") unterer Mittelstand mangels Zeit oder Ressourcen kaum implementieren - im Umkehrschluss wird der PerformancePoint 2007 Server aber natürlich besonders interessant für Anwender, die bereits signifikante Investitionen in SQL und Office getätigt haben. (tc)