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"Vorgehen ist als Abschreckungsmaßnahme angemessen"

Microsoft brandmarkt Xbox-Live-Betrüger

26.03.2008
Von pte pte
Der US-Softwarekonzern Microsoft hat angekündigt, stärker gegen sogenannte Cheater innerhalb der Online-Community der Xbox 360 vorgehen zu wollen.

Im Rahmen eines "Gamerscore Correction" genannten Programms werden demnach künftig solche Spieler, die nachweislich beim Mogeln ertappt worden sind, offiziell als Cheater gekennzeichnet. Dadurch sollen andere Spieler der Xbox-Live-Gemeinde vor dem vermeintlich betrügerischen Mitglied gewarnt werden. Als weitere Maßnahme werden zudem alle erspielten Punkte des jeweiligen Game-Accounts des erwischten Nutzers vom Hersteller auf null zurückgesetzt. "Es gibt keine Möglichkeit, eine Gamerscore Correction anzufechten", heißt es dazu von Microsoft auf einer offiziellen Seite. Die angewandten Ermittlungsmethoden seien technisch einwandfrei und würden keinerlei Zweifel an der Schuld oder Nicht-Schuld der Spieler zulassen. "Wir korrigieren nur Gamerscores, die alle Kriterien zu 100 Prozent erfüllen", so das Unternehmen.

"Wir haben eine Reihe von Möglichkeiten, um herauszufinden, ob in den Spieler-Accounts zu findende Punkte regelkonform zustande gekommen sind oder nicht", erklärt Xbox-Manager Thomas Kritsch im Gespräch mit pressetext. Das Cheaten - also das unrechtmäßige Erwerben von Punkten unter Zuhilfenahme externer Tools - sei kein neues Phänomen. "Nur ein geringer Prozentsatz der Community-Mitglieder bei Xbox Live sind Cheater. Sie stellen aber ein Problem dar, da sie die übrigen Spieler mit ihren künstlich in die Höhe getriebenen Gamerscores an der Nase herumführen", stellt Kritsch klar. Die aktuell angekündigten Maßnahmen würden aber nur bei solchen Fällen zur Anwendung kommen, wo nachweislich in größerem Ausmaß gemogelt worden sei. "Wir sehen unser Vorgehen als angemessenen an, eine Sperrung der Cheater-Accounts wäre ein wesentlich härter Schritt gewesen", meint Kritsch.

"Die Gamerscore Correction soll eine abschreckende Wirkung auf die Nutzer haben und der Community klarmachen, dass die Anwendung von Betrugs-Techniken kein Spaß für uns ist", betont Kritsch. Vor allem die öffentliche Brandmarkung als Cheater soll dabei innerhalb der Spielergemeinde Wirkung zeigen. "Wir setzen hier auch auf den Stolz der Spieler, der durch eine derartige Kennzeichnung angekratzt werden würde", ergänzt Kritsch. Gleichzeitig räumt der Xbox-Manager aber auch ein, dass ertappten Betrügern, die sich daraufhin längere Zeit anständig verhalten, voraussichtlich die Möglichkeit zur Rehabilitation geboten werden würde. "Die genaue Dauer der Kennzeichnung steht aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest", erläutert Kritsch.

Der Gamerscore ist ein elementares Element bei Spielen der Xbox 360. Dabei werden Nutzern für bestimmte Spielerfolge Punkte gut geschrieben. "Im Falle eines nachgewiesene Betrugs setzen wir künftig nicht nur den Gamerscore der Betroffenen auf null zurück, sondern nehmen dem Spieler auch die Möglichkeit, in dem entsprechenden Spiel auf legalem Weg Punkte zu sammeln", so Kritsch. Dies sei nach Auskunft des Xbox-Managers dann nur mehr in anderen Spielen möglich. (pte)