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Stephen Elop wird President des weltgrößten Softwarekonzerns

Microsoft: Ex-Macromedia-Chef beerbt Jeff Raikes

11.01.2008
Microsoft hat Stephen Elop, zuletzt COO des Netzausrüsters Juniper Networks, als Ersatz für Co-President Jeff Raikes angeheuert. Der lange Jahre für das Office-Paket zuständige Manager verlässt das Unternehmen im Herbst.

Stephen Elop (44) wird zu Ende Januar President und Chef der Business-Sparte. Er ist dann einer von drei Microsoft-Managern, die sich den President-Titel auf die Visitenkarte drucken lassen dürfen - die beiden anderen sind Robbie Bach (Entertainment and Devices) sowie Kevin Johnson (Platforms and Services).

Die Business-Sparte ist Microsofts zweitgrößte und umfasst unter anderem die Office-Büroanwendungen. Raikes (49), der sie zuletzt geleitet hatte, bleibt noch bis zum Herbst im Microsoft-Management und kümmert sich um die strategische Ausrichtung, bis er den Redmonder Konzern im September endgültig verlässt.

Sein Nachfolger Elop hatte das letzte Jahr über das operative Geschäft von Juniper gesteuert. Viel bekannter ist er in der Branche aber als langjähriger CEO und President der Softwarefirma Macromedia ("Flash", "Freehand"). Nachdem diese im Jahr 2005 von Adobe Systems gekauft wurde, wurde Elop zunächst dort weltweiter Vertriebschef.

Mit Stephen Elop holt sich Microsoft einen weiteren möglichen Kronzprinzen für die Nachfolge von Konzernchef Steve Ballmer ins Unternehmen. Ballmer hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Führungspositionen mit externen Managern besetzt, von denen sich möglicherweise einer irgendwann als Nachfolger herauskristallisiert.

Der Abschied von Raikes bedeutet das Ende einer Ära bei Microsoft. Der in Nebraska geborene Manager kam bereits 1981 zu Microsoft und trieb dort das Wachstum der Office Suite maßgeblich voran, zu der die populären Anwendungsklassiker Word, Excel und PowerPoint gehören.

Elop wiederum muss sich nun wie zuvor Raikes ganz neue Herausforderungen stellen: Eine wachsende Zahl ganz neuer Konkurrenten - allen voran Google - ist angetreten, um Office durch Internet-Dienste zu verdrängen. Der neue Business-Chef muss deswegen auch Microsofts eigene Expansion im Bereich Internet-Services für Unternehmen vorantreiben. (tc)