Studie über aktuelle Trends im deutschen ERP-Markt

10.09.2007
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Lawson Software sagt auf Basis einer kürzlich erstellten Studie eine wachsende Bedeutung von Enterprise Resource Planning (ERP) für den deutschsprachigen Mittelstand voraus. Die nächste Welle der Softwareumstellungen stehe vor der Tür.

Die Studie untersucht Aussagen über aktuelle Trends auf dem ERP-Markt von mehr als 2.500 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Viele der bestehenden ERP-Projekte im deutschsprachigen Raum wurden im Zuge der Euro- und Jahr-2000-Umstellungen implementiert oder aufgrund damaliger Anforderungen auf den neuesten Stand gebracht. Aber diese Systeme sind nun mehr als sieben Jahre alt, und der Markt steht vor der nächsten großen Umstellung, die einige neue Herausforderungen mit sich bringen wird", sagt Dieter Roskoni, Marketing-Manager Central Europe bei Lawson.

Großunternehmen und Unternehmen des gehobenen Mittelstands zeigen sich verhältnismäßig offen für innovative Technik und neue Lösungsangebote. Doch kleinere Unternehmen stehen vor der Entscheidung, ob sie ihre Umgebung komplett neu strukturieren sollen, wenn sie migrieren, oder ob sie noch warten und auf dem alten Stand weiter arbeiten sollen. Aber auch sollche Anwenderfirmen beginnen im Zuge fortschreitender Marktkonsolidierung und Globalisierung, die Bedeutung von ERP für sich zu erkennen. Unternehmen dieser Gruppe seien, so die Studie, in großer Zahl auf der Suche nach Lösungen, die eine schnelle und zugleich kostengünstige Implementierung bieten, einfach in der Nutzung und Wartung sind und durch lokale Präsenz der Softwareanbieter sowie Implementierungspartner schnellen und effektiven Support gewährleisten.

Die Studie hat auch gezeigt, dass auf Unternehmen, die auf andere Lösungen migrieren, ein enorm hoher Druck lastet. So zum Beispiel bei SAPs Umstellungsprojekt "SAP ERP". Viele R/3-Versionen fallen aus der Standardwartung, was für einige Unternehmen hohe Kosten verursachen wird. Oracle kündigt den Start seines Umstellungsprojektes "Fusion" für 2008 an und versucht damit, verschiedene Produkte (PeopleSoft, JD Edwards und Siebel) in einem zu vereinen. Unter solchen Vopraussetzungen entsteht ein hoher Druck zur Migration auf andere Lösungen.

Das Problem der Softwareanbieter besteht hierbei darin, dass sie das Potential der Migrationswelle nicht unmittelbar voll ausschöpfen können und zunächst einmal in die Schulung von Fachkräften für SAP-ERP und Fusion investieren müssen. Für einige kleinere Kunden stellt sich das Problem, dass sie ihr Projekt nicht zum angestrebten und für ihr Unternehmen optimalen Zeitpunkt durchführen können.

Ein weiterer Trend betrifft Business-Intelligence-Lösungen, die einen wachsenden Einfluss auf operative Prozesse ausüben. Business Intelligence berichtet heute nicht mehr nur am Ende eines Tages oder einer Woche über alle Vorgänge in der Produktion, sondern bietet Unternehmen auch Unterstützung dabei, Prozesse zu optimieren. Bei Lawson sind dies die Smart Notifications, die die Anwender über automatische Benachrichtigungen zu Ausnahmezuständen oder benutzerspezifisch festgelegten Geschäftsereignissen informieren und so Transparenz und schnelle und effektive Entscheidungen ermöglichen.