Studie zur Desktop-Virtualisierung

Die Cloud schafft neue Arbeitswelten

25.01.2012
Von Katharina Grimme
Fat Clients sind teuer. Eine PAC-Studie belegt, dass Firmen für mehr Effizienz und Mobilität zunehmend zu virtuellen Desktops tendieren.
Foto: Ye Liew, Fotolia.de

Cloud Computing wird in der aktuellen Diskussion häufig auf drei Themen reduziert: Zum Ersten auf "Infrastructure-as-a-Service" (IaaS), also Rechen- oder Speicherleistung aus der Wolke. Zweitens auf das Thema "Software-as-a-Service" (SaaS), das heißt den Zugriff auf Anwendungen, die ein Cloud-Rechenzentrum bereitstellt. Drittens schließlich auf den Bereich "Platform-as-a-Service" (PaaS), etwa um Anwendungen in einer Cloud-Umgebung zu entwickeln und zu testen.

Doch Cloud Computing kann viel mehr. Das gilt besonders für eines der dringlichsten Probleme, dem sich vor allem mittelständische Unternehmen gegenüber sehen: nämlich dem Aufsetzen, Betreiben, Managen und Absichern von Desktop-Rechnern. Nach Angaben der Beratungsfirma Lexta Consulting Group laufen dabei schnell Client-Kosten von 100 Euro pro System und Monat auf - ein ordentlicher Batzen also.

Fat Clients sind Geldfresser

Eine von der unabhängigen Marktanalyse- und Beratungsgesellschaft Pierrre Audoin Consulting (PAC) im Auftrag von Pironet NDH betriebene Studie belegt, dass sich speziell mittelständische Unternehmen nicht darüber im Klaren sind, wie viel Geld Fat-Client-Rechner fressen. Der Studie zufolge betreut die Mehrzahl der Befragten ihre Client-Landschaft noch in Eigenregie. Nur zwei Prozent der Umfrageteilnehmer haben das Management ihrer Clients komplett in die Hände eines Dienstleisters gelegt.

Mobile Mitarbeiter und Compliance werfen Fragen auf

Doch das Management von Desktop-Umgebungen im Do-it-yourself-Betrieb wird zunehmend komplexer, so die PAC-Studie. Dafür sind drei Gründe verantwortlich:

  • Immer mehr Mitarbeiter wollen von mobilen Systemen wie Smartphones, Notebooks oder Tablet-Rechnern auf "ihren" Desktop zugreifen und das von unterschiedlichen Orten aus - zu Hause, unterwegs beim Kunden, auf dem Flughafen oder am Arbeitsplatz im Büro. 96 Prozent der befragten Firmen sehen dies als kritische Herausforderung.

  • Desktop-Management muss Compliance-Vorgaben berücksichtigen, etwa in Bezug auf die Datensicherheit. Dies bereitet 84 Prozent der befragten Unternehmen Kopfzerbrechen.

  • Hinzu kommt das Thema "Bring your own Device": Mitarbeiter haben zunehmend weniger Lust, sich bei der Wahl ihres Firmen-Smartphones oder Notebooks auf die Modelle zu beschränken, die ihnen die IT-Abteilung vorgibt. Sie wollen ihre gewohnten privaten Geräte auch für geschäftliche Zwecke nutzen.