Big Data, E-Mail und Sicherheit in der Cloud
Bis 2016: Große Firmen verzweifeln an Big Data. Mehr smarte mobile Geräte, mehr Bandbreite im mobilen und verkabelten Internet führt zu einer Datenflut, deren Komplexität, Vielfalt und Wandelfähigkeit Firmen vor Herausforderungen stellt. Das Business braucht schnelle und fundierte Analysen für schnelle und fundierte Entscheidungen. Laut Gartner sind die meisten Unternehmen darauf nur schlecht vorbereitet. 85 Prozent der 500 Umsatzstärksten Unternehmen weltweit, zu denen etwa die Deutsche Telekom, Nestlé und Microsoft gehören, werden diese Datenmengen nicht effektiv verwenden können.
Bis 2016: Mails über Browser und Mobile Clients. Die wachsende Bedeutung mobiler Devices und browserbasierter Business-Anwendungen bereiten den Boden für einen Orientierungswechsel vieler E-Mail-Dienstleister weg vom Desktop-Client. 50 Prozent der geschäftlichen E-Mail-User werden 2016 vor allem den Browser oder Mobile Clients nutzen, die auf verschiedene Geräte ausgerichtet sind. Anbieter müssen die Nachfrage verschiedener integrierter Dienstleistungen wie Instant Messaging, Collaboration Tools, Web Conferencing und Social Media stillen.
- 1. Business-Architekten
Auch in den Vorstandsetagen weiß man mittlerweile, dass IT nicht nur ein integraler Bestandteil jeder Erfolgsgeschichte ist, sondern dass sie ein Unternehmen auf dem Weg zur Erreichung seiner Ziele vorantreibt. Auf dieser Erkenntnis basiert die Schaffung eines neuen Typus: der „Business Architect“, der mehr ist als ein „Enterprise Architect“ und Fortschritte bei der Verschmelzung von technologischen und geschäftlichen Prozessen garantieren soll. „Der Zweck von Business-Architektur ist es, den Zusammenhalt der Fachbereiche zu gewährleisten“, erläutert Alex Cullen, Analyst bei Forrester Research. „Es handelt sich um eine um die geschäftliche Planung herum gebaute Rolle mit der Aufgabe, eine effektivere Nutzung von IT zu ermöglichen.“ Das soll beispielsweise im Vertrieb, im Kundenservice und anderen Schlüsselbereichen geschehen. - 2. Data Scientist / Daten-Wissenschaftler
Die Goldsucher des digitalen Zeitalters. Während sich die Terabytes an strukturierten und unstrukturierten Daten alle 18 Monate verdoppeln, braucht es Könner, die aus dem unüberschaubaren Datenfluss die wertvollen Körner sieben. Also jene Informationen, die für das Unternehmen nützlich sein könnten – etwa, wenn sie etwas über Vorlieben und Verhalten von Kunden verraten. Und das ist nur eine Aufgabe, die der Data Scientist übernimmt. Er wertet auch Trends aus, um die Firmenwebsite nach den Ansprüchen der Kunden zu optimieren. Innerhalb der IT-Abteilung übernimmt er die forensische Analyse und spürt Sicherheitsbedrohungen auf. Oder er entdeckt Fehler im Storage Cluster. - 3. Social-Media-Architekt
Social Media meint nicht länger nur Facebook, Twitter und andere populäre Plattformen. IBM, Jive und Yammer haben längst eine neue, für Unternehmen interessante Welle eingeleitet, indem sie Tools für private und offene Clouds anbieten, die Social Media für Business-Zwecke neu definieren. In diesem Zusammenhang sind IT-Spezialisten gefragt, die mit ihrer Expertise sichere Communities innerhalb des Firmennetzwerks aufbauen und den Dialog zwischen Mitarbeitern und Kunden steuern. „Die Firmen wollen den Nutzen von Social Media ohne das Risiko, ihr Geschäft in die Hände von Facebook und Twitter zu geben“, sagt IDC-Analyst Michael Fauscette. - 4. Mobile Technology Expert / Mobile-Experte
„Mobilität ist der größte Faktor, der derzeit die IT verändert“, sagt Stewart Tan vom Anbieter Accretive Solutions. Die Palette der Aufgaben in diesem Zusammenhang ist bunt: der Aufbau mobiler Apps, die Gestaltung einer mobilen Strategie und die Sicherung der mobilen Endgeräte. Entsprechend suchen die Firmen derzeit händeringend nach Experten für Mobiltechnologie. Ein unverkennbarer Schrei nach Hilfe, meint InfoWorld. Denn eine präzise Bezeichnung der zu vergebenden Jobs hat sich noch nicht herauskristallisiert. Die Unternehmen benötigen schnell Spezialisten, die ihre drängenden Probleme lösen. Wer sich also mit der Steuerung von BlackBerrys, Androids und iPhones auskennt, hat aktuell beste Karten. Gesucht werden außerdem Leute, die mobile Plattformen für den geschäftlichen Gebrauch auswerten können, firm in der Spezifikation von Endgeräten sind sowie Nutzer und Entwickler im Unternehmen unterstützen können. - 5. Enterprise Mobile Developer / App-Entwickler für Unternehmen
Insgesamt suchen die Unternehmen nach Experten, die mobile Apps entwickeln können. „Die Firmen wollen die mobilen Daten sinnvoll nutzen und entsprechende Apps gestalten – und dabei Sicherheit und Compliance garantiert haben“, sagt Alice Hill, Managing Director bei Dice.com. Benötigt werden entsprechende Programmierkenntnisse: Objective-C für das iPhone, Java für Android und Blackberry sowie HTML5 für die mobile Web-Entwicklung. Der Hauptunterschied zur gängigen Anwendungsentwicklung ist der besondere Fokus auf Sicherheit und Compliance. - 6. Cloud-Architekt
Auch der Trend des Cloud Computing schafft neue Möglichkeiten für IT-Spezialisten auf dem Arbeitsmarkt. „Es gibt ein starkes Momentum hin zur Cloud-Integration“, stellt Ron Gula fest, CEO von Tenable Network Security. „Gesucht werden Leute sein, die die Architektur unter dem Blickwinkel der Einfachheit identifizieren können.“ Fraglos sind die Chancen umso größer, je vertiefter die Kenntnisse über virtualisierte Netzwerke und Management sind.
Bis 2016: Security-Zertifikate für die Cloud: Gartner glaubt, dass Cloud-Dienstleister sich zunehmend von Security-Anbietern testen lassen und dafür Zertifikate enthalten. 40 Prozent der Unternehmen gehen 2016 nur unter dieser Voraussetzung Cloud-Verträge ein. Das vereinfacht die Dinge. Bisher ist es üblich, dass interessierte Kunden selbst einen Sicherheits-Anbieter mit dem Testen der Cloud beauftragen.
Ende 2016: Sicherheitsempfindliche Kundendaten in der Public Cloud. Unter dem derzeitigen Kostendruck lagern bereits über 20 Prozent der Unternehmen sicherheitsempfindliche Kundendaten in einer hybriden Architektur, am Firmensitz und in der Cloud. Mit zunehmenden Effizienzstreben nimmt dieser Trend zu, so dass Ende 2016 über die Hälfte der Global 1000 Unternehmen derartige Daten in eine Public Cloud verfrachtet haben.
Bis 2017: Cyberkriminelle werden aktiver. Mehr Cloud, mehr BYOD und neue Software-Schwachstellen - und Kriminelle warten mit immer neuen Ideen auf. Jedes Jahr bis 2017 steigt die Aktivität der Cyberkriminellen um 10 Prozent an, sagt Gartner, und damit deren Aussicht auf reiche Beute.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO. (mhr)