Nachruf auf die die elektronische Post

E-Mail - Opfer ihres Erfolgs

28.09.2012
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Wo E-Mail weiterhilft

Beide Unternehmen verzichten bislang nicht auf die E-Mail-Nutzung. Bei Bayer Material Science ist auch gar nicht vorgesehen, die E-Mail abzulösen. "Social Media wird viele Aufgaben übernehmen, die früher mit Hilfe der E-Mails erledigt wurden. Die neuen Kommunikationskanäle werden die E-Mail aber nicht ersetzen, sie behält ihren Platz im Unternehmen", weiß De Ruwe. So lassen sich viele Mitarbeiter beispielsweise per elektronische Post über neue Informationen in den sozialen Netzen informieren.

Stephan Schillerwein, Infocentric Research: "In der externen Kommunikation bleibt E-Mail der Standart."
Stephan Schillerwein, Infocentric Research: "In der externen Kommunikation bleibt E-Mail der Standart."
Foto: Infocentric Research

Auch Berater Schillerwein glaubt nicht an das Ende der E-Mail: "In der asynchronen Kommunikation, wenn Nachrichten beispielsweise nicht zwingend eine unmittelbare Reaktion erfordern oder lediglich eine einfache Abklärung erforderlich ist, wird sie noch lange ihre Daseinsberechtigung haben", vermutet er. Auch in der Kommunikation zwischen internen und externen Partnern bleibt die elektronische Post vorerst Standard. Eine E-Mail ist mit einem Klick versendet, so Schillerwein, eine gemeinsame Plattform mit außerhäusigen Partnern für kurzzeitige Projekte einzurichten sei hingegen deutlich aufwendiger.

Einige sind sich die Experten aber darin, dass die E-Mail-Nutzung auf ein vernünftiges Maß reduziert werden muss. Bei Atos hat sich schon mit der Ankündigung, künftig auf E-Mail verzichten zu wollen, das Aufkommen reduziert. "Ich bekomme weniger E-Mails als früher, kann aber nicht feststellen, dass ich mich schlechter informiert fühle als zuvor", so Gouverneur.