Wachstumsstrategie

Auslandsgeschäft hilft aus der Krise

17.02.2010
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Mittelständische Unternehmen in Deutschland haben gute Chancen, inländische Umsatzeinbußen durch Auslandsgeschäfte abzufangen. Die Treuhandgesellschaft InterGest erklärt wie.

Die deutsche Wirtschaft ist 2009 um knapp fünf Prozent geschrumpft, die Kreditlage bleibt angespannt. Schlagzeilen dieser Art haben auch Auswirkungen auf die Geschäftsstrategien deutscher Mittelständler. Die internationale Treuhandgesellschaft InterGest zeigt Unternehmen daher, wie sie jetzt die Weichen für 2010 stellen und dabei gleichzeitig von der optimistischen Einstellung der Konsumenten lernen.

Neue Kundengruppen gegen Umsatzverlust im Inland

So hat eine aktuelle Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach ergeben, dass zwei Drittel der deutschen Verbraucher die Krise eher gelassen sehen. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine von InterGest im Januar betriebene Twitter-Umfrage: 66 Prozent der Befragten erklärten, dass die Befürchtungen zu Beginn der Krise schlimmer gewesen seien als die Realität. "Zukunftsängste blockieren eine zielgerichtete Unternehmensstrategie”, kommentiert Professor Peter Anterist, Vorstandsvorsitzender von InterGest. "Daher haben sich viele unserer erfolgreichen Kunden an der positiven Verbraucherhaltung ein Beispiel genommen und sich nicht von der psychischen Rezession leiten lassen. Sie sind ins Ausland gegangen, um neue Märkte und Kundengruppen anzusprechen, statt über sinkende Umsatzzahlen im Inland zu klagen.”

Guter Zeitpunkt für Expansion ins Ausland

Deutsche Mittelständler sollten nach wie vor die Gelegenheit nutzen und ins Ausland expandieren, rät InterGest. Günstige Marktbedingungen und sportliche Großveranstaltungen wie die Olympischen Spiele oder die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 versprechen Aufträge und machen vor allem Länder in Osteuropa und Lateinamerika attraktiv. So werden Argentinien, Brasilien und Chile für 2010 Wachstumsraten von vier bis fünf Prozent prognostiziert, und die Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro bereiten den Weg für eine verbesserte Infrastruktur. Gleichzeitig können deutsche Mittelständler von der FIFA-Weltmeisterschaft 2014 profitieren, denn Brasilien plant Investitionen in Höhe von sieben Milliarden Euro. Laut InterGest beabsichtigt die Regierung darüber hinaus auch Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr mit über 4,7 Milliarden Euro. Zugleich hat das Land die Kreditvergabe wieder angekurbelt und stellt Unternehmen bis Juni 2010 vergünstigte Kredite für Investitionen in Anlagen und Maschinen zur Verfügung.