Tipps zum Disaster Recovery

Firmen sind gegen IT-Störfalle schlecht gewappnet

07.10.2009
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Eine aktuelle Symantec-Studie mit dem Titel "2009 SMB Disaster Preparedness Survey" hat ans Licht gebracht, dass kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ihre Sicherheitsvorkehrungen viel zu positiv einschätzen. Disaster-Recovery-Konzepte sind keineswegs an der Tagesordnung.

Die von Symantec in Auftrag gegebene Umfrage in 28 Ländern weltweit ergab, dass rund die Hälfte der 1650 Befragten nicht einmal einen entsprechenden Disaster-Recovery-Plan aufgesetzt hat. Dabei verursacht ein IT-Vorfall der Studie zufolge einen Schaden von durchschnittlich 15000 Dollar. Besonders alarmierend für die Betriebe ist, dass ihre Kunden solche IT-Ausfälle oft nicht mehr tolerieren und lieber zur Konkurrenz wechseln.

Durchschnittlich drei IT-Ausfälle pro Jahr

Viren, Hackerangriffe, Stromausfälle oder Naturkatastrophen: Die Ergebnisse der Symantec-Studie belegen, dass die befragten Firmen alleine in den vergangenen zwölf Monaten durchschnittlich drei IT-Ausfälle zu vermelden hatten. Ausfälle, durch die bei rund 42 Prozent der Befragten der IT-Betrieb für acht Stunden und länger still stand. Im Schnitt entstand den Betroffenen ein Schaden von 15000 Dollar, einer von vier Befragten hat dabei sogar wichtige Daten verloren.

Kein Konzept gegen IT-Störungen in der Schublade

Diese Ergebnisse stehen im krassen Gegensatz dazu, wie die befragten Unternehmen die Wirkung ihrer Security-Gegenmaßnahmen einschätzen. So setzt die überwältigende Mehrheit großes Vertrauen in ihre aufgesetzten Disaster-Recovery-Pläne. 82 Prozent der weltweit befragten IT-Manager gaben an, dass sie zufrieden bis sehr zufrieden mit ihren Vorkehrungen sind. Die deutschen Unternehmen sind etwas weniger euphorisch. Rund 59 Prozent schließen sich dieser Aussage an. Bei der Frage, wie gut vorbereitet sie sich für den Fall einer IT-Störung fühlen, kommt die Studie zu ähnlichen Ergebnissen. Während weltweit 84 Prozent der Betriebe sagen, dass sie sich geschützt bis sehr geschützt fühlen, sind es in Deutschland mit 66 Prozent etwas weniger. Ein alarmierendes Ergebnis, denn die Hälfte dieser Firmen gibt gleichzeitig an, noch nicht zu wissen, wie sie in einem solchen Fall reagieren sollten.

Loyalität der Kunden wird aufs Spiel gesetzt

Die meisten KMUs gehen davon aus, dass solche sicherheitsrelevanten Vorfälle nur interne Folgen auslösen und ihre Kunden darauf mit Verständnis und Geduld reagieren. Besonders die deutschen Mittelständler sind extrem zuversichtlich. Keines der befragten Unternehmen hierzulande meint, dass sich seine Kunden im Ernstfall nach Alternativen umsehen oder gar zur Konkurrenz wechseln würden. Weltweit fürchten immerhin 34 Prozent der Studienteilnehmer diese Schritte. Dabei wirkt sich das riskante Verhalten der Firmen besonders auf die Kunden aus. Wie die Studie herausfand, sind 42 Prozent der Befragten nach einem Vorfall im Netz ihres bevorzugten Anbieters zur Konkurrenz gewechselt. 63 Prozent sagten, dass die IT-Ausfälle dem Ansehen ihres Anbieters geschadet haben.