Samsungs Galaxy S3

NFC-Smartphones dienen als Türöffner

18.10.2012
Die Samsung-Smartphones wurden um ein NFC-Modul im Micro-SD-Format erweitert, um die Zugangskontrolle sicherer zu gestalten.
Das Galaxy S3 öffnet den Zugang zu den Büroräumen.
Das Galaxy S3 öffnet den Zugang zu den Büroräumen.
Foto: HID

Good Technology, amerikanischer Hersteller von Sicherheitssoftware, hat einen Selbstversuch gestartet: Der Anbieter sichert den Zugang zu seinen Bürogebäuden mit NFC-fähigen Smartphones (NFC = Near Field Communication). Das Pilotprojekt begann mit zehn Mitarbeitern, die von ihrem Arbeitgeber ein Galaxy S3 gestellt bekamen. Mit diesem Smartphone können sie sich Zugang zu den Bürogebäuden verschaffen. Good Technology musste für das Vorhaben drei neue Lesegeräte des Herstellers HID für die Zugangskontrolle anschaffen, die Türen sowohl mit NFC-Geräten als auch mit herkömmlichen Zugangskarten öffnen.

Coole, sichere Lösung

Bei der Auswahl des Smartphones spielten Technik und Emotionen eine bedeutende Rolle. "Wir wollten beide Seiten bedienen: den Leuten ein begehrtes Gerät mit großem Screen geben, das zudem die Anforderungen des Pilotprojekts erfüllt", schildert Chris Webber, Manager bei Good Technology und Mitglied der Testgruppe, die Entscheidungsfindung. "Das Galaxy S3 kam ungefähr zum Projektstart auf den Markt. Es integriert eine NFS-Einheit, kann die App von HID ausführen und ist ein cooles neues Gerät."

Allerdings glänzen Android-Geräte nicht unbedingt mit ausgeklügelten Sicherheitsfunktionen, so dass sich Good Technology gegen die eingebaute Technik "Open NFC" entschied. Stattdessen wurden die Geräte mit einem sicheren NFC-Modul auf einer Micro-SD-Karte ausgestattet, das die drahtlose Übertragungstechnik im Emulationsmodus unterstützt. Auf der Karte wurden zudem die Zugangsdaten der Test-User sicher abgelegt.

Outlook-Synchronsierung ist denkbar

Good Technology testete den Zugang an drei Türen.
Good Technology testete den Zugang an drei Türen.
Foto: HID

Um einen Einsatz in größeren Dimensionen zu testen, wurden die Berechtigungsdaten den Geräten drahtlos aus der Ferne zugestellt. Dabei half HIDs-Management-Konsole "Secure Identity Service", die Administratoren zudem als Verwaltungs- und Monitoring-Werkzeug dient. Hier können sie etwa dokumentieren und prüfen, welches Gerät welchem Mitarbeiter gehört. Das Tool hat zudem die "HID Mobile Keys App" auf den entsprechenden Smartphones installiert, die Anwendern den Zugang verwehrt oder einräumt, indem sie die Eingabe des Zugangscodes verlangt und das Ergebnis den Lesegeräten an den Zugangspunkt übermittelt.

"Es ist auch möglich, die Zugangsdaten passgenau auszuliefern. Wenn ich etwa Montag bis Mittwoch kommender Woche in unserem Büro in Dallas arbeite, lässt mein Smartphone mich nur an diesen Tagen dort hinein", schildert Webber weitere Möglichkeiten. Die Funktion ließe sich sogar mit dem Terminkalender synchronisieren. Sobald man einer Einladung zugestimmt hat, könne einem das System Zugang zum Meeting-Raum gewähren.

Eine besondere kniffelige Aufgabe war es für die Techniker, den Senior Vice President von Good Technologies, Michael Mahan, in die Testinstallation einzubinden. Mahan reist viel und während seiner Abwesenheit nutzen andere Mitarbeiter sein Büro. Die Lösung wurde so umgesetzt, dass Mahan selbst bestimmen kann, welche Kollegen sein Büro in welcher Zeit betreten dürfen, zudem kann er sehen, wer wann und wie lange dort war.

Die NFC-Installation macht die Zugangskontrolle sicherer, findet Webber, weil sie mit der PIN des Smartphones eine weitere Sicherheitsbarriere schafft. "Die Zugangskarte habe ich durchaus nach einem langen Wochenende oder Urlaub zu Hause vergessen. Mit dem Smartphone passiert mir das nicht, weil es mein eigenes ist und ich daran gewöhnt bin, es bei mir zu tragen", sagt Webber. Aufgrund der guten Erfahrungen weitete Good Technology das Projekt auf 25 Teilnehmer aus.

Bequemer Zugang

Anfängliche Bedenken, dass den Anwendern die Eingabe des Zugangscodes und das Bedienen der HID-App zu umständlich sein könnten, haben sich beim Großteil der Nutzer nicht bewahrheitet. 20 von 25 Anwendern halten die Smartphone-Lösung - verglichen mit der herkömmlichen Zugangskarte - für die bequemere Alternative. Und 21 Teilnehmer finden, die Installation habe auch die Sicherheit verbessert. Die Ergebnisse haben Good Technology ermuntert, die Installation auszuweiten. Zurzeit gibt es Überlegungen, weitere Gebäude mit der NFC-Technik auszustatten und andere Smartphones zuzulassen. (jha)

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