IT intim - Die Sorgen der CIOs

Die IT muss dreifach Verantwortung übernehmen

14.03.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Sie haben interessante Ansichten zum Thema Consumerization der IT. Wie sind Sie darauf gekommen?
Hartmut Fuchs, Managing Director Information Technology, Hannover Rück
Hartmut Fuchs, Managing Director Information Technology, Hannover Rück
Foto: Fuchs/Hannover Rück

Wir als IT-Macher, sei es auf der Hersteller- oder auf der Anwenderseite, haben eine Verantwortung gegenüber Kunden und Anwendern - das ist keineswegs das Gleiche - aber auch gegenüber der Gesellschaft. Unsere Kunden im Unternehmen sind diejenigen, die für die IT-Leistung Geld ausgeben. Diese Kundschaft, also das Topmanagement, bestimmt auch, in welchem Rahmen die IT-Leistung erbracht wird. Und wenn sie eine "schlanke IT" wollen, können die IT-Anwender, also die Mitarbeiter unserer Kunden, nicht verlangen, dass sie zum Beispiel alle möglichen individuellen Endgeräte nutzen können. Denn das ist letztlich auch eine Kostenfrage.

Aber wir haben selbstverständlich auch eine hohe Verantwortung gegenüber den IT-Anwendern. Wir geben ihnen die Mittel an die Hand, mit denen sie so effizient wie möglich arbeiten können - auch wenn das ihre Wahlfreiheit einschränkt. In einem SAP-System beispielsweise gibt es bei der Bearbeitung der Prozesse nur geringe bis keine Freiheitsgrade für den Anwender.

Das ist auf der Consumer-Seite, also bei der IT-Nutzung im privaten Umfeld, ganz anders. Dort steht das "Ich" im Mittelpunkt der digitalen Welt. Und das bringt mich zu den gesellschaftlichen Aspekten von IT. Ich bin erst mit Ende 20 zur IT gekommen, habe vorher eine komplette Berufsausbildung im geisteswissenschaftlichen und pädagogischen Bereich absolviert; deshalb habe ich eine Affinität auch zur nicht-technischen Sicht auf die Dinge.