Es gibt viele Gründe dafür, dass ALM in den meisten Unternehmen allenfalls ein Kümmerdasein führt: Das Thema gehört zu den eher unliebsamen „Daueraufgaben“ und findet gleichsam unbemerkt von Anwendern und Geschäftsleitung um Hintergrund statt. Es bringt keine schnellen Ergebnisse und verspricht deshalb auch kaum Prestigegewinn für IT-Führungskräfte. Zudem verlangt ein richtig verstandenes ALM-Konzept eine leistungsfähige Software – und einen langen Atem.
Denn es müssen Verständnis und Abläufe nachhaltig verändert werden – am besten nicht nur in der IT, sondern im gesamten Unternehmen. Selbst bei gut geplanten und durchdachten ALM-Initiativen lassen die ersten Erfolge meist Monate bis Jahre auf sich warten. Dennoch ist ALM unerlässlich: Gerade das Fehlen eines ausgefeilten Applikations-Management führt dazu, dass ein Großteil des Tagesgeschäfts für Support, Wartung und Fehlerbehebung an der Applikationslandschaft aufgewendet werden muss.
Zwar lassen sich alle diese Kosten relativ exakt beziffern. Sie gelten aber oft als unvermeidlicher Nebeneffekt einer heterogenen gewachsenen Anwendungslandschaft. Fasst man sie dagegen als direkte Folge eines unzureichenden ALM-Systems auf, ergeben sich plötzlich völlig andere Ausgangsdaten für eine Rentabilitätsberechnung: Aus diesem Blickwinkel wird das ALM zum Hebel, um aus dem Teufelskreis hoher Wartungs- und Supportkosten, schlechter Anpassbarkeit und fehlender Agilität der Applikationslandschaft auszubrechen.