Klarheit statt Begriffschaos

Die drei Gesichter der Cloud

16.04.2010
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Ungeklärte Outsourcing-Fragen

Professor Walter Brenner, Hochschule St. Gallen
Professor Walter Brenner, Hochschule St. Gallen
Foto: Andreas Schaffry

Ein drittes Gesicht des Cloud Computing hat der St. Gallener Professor auch im eher konventionellen Outsourcing geortet. Er nennt das "die Optimierung der Wertschöpfungskette". In den nächsten Jahren würden immer mehr Unternehmen ganz unterschiedliche Teile ihrer Services, beispielsweise im Sinn eines Business-Prozess-Outsourcing, nach außen verlegen. Dazu könnten auch Leistungen gehören, deren Fremdvergabe heute als gewagt gelte. "Es gibt aber noch eine ganze Reihe von ungeklärten Punkten", erinnert Brenner. Die Unternehmen müssten sich folgende Fragen stellen:

  1. Was will und muss ich selbst machen? Hier könnte eine Antwort lauten, dass Speichern und Basisbetrieb keine Kernkompetenz der IT mehr sind.

  2. Wie groß muss ein Rechenzentrum sein, damit es von den Economies of Scale profitieren kann? In dieser Diskussion dürfte die Energieeffizienz eine immer größere Rolle spielen.

  3. Wie tief will oder soll ein Unternehmen in die Wertschöpfungskette einsteigen? Vor allem im Hinblick auf Commodities muss diese Frage heute neu beantwortet werden.

Erst auf der Grundlage der Antworten kann ein Unternehmen eine valide Cloud- und Software-as-a-Service-Strategie entwickeln, so Brenners Fazit.