IT intim - Die Sorgen der CIOs

Ein modernes BI-Portal zum Do-it-yourself

11.02.2010
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Business Intelligence ist für einen Versicherer ein Riesenthema. Sie haben seit Anfang der 90er Jahre ein Data Warehouse im Einsatz. Wie hat sich das seither verändert?
Dietmar Schröder, CIO, Techniker Krankenkasse
Dietmar Schröder, CIO, Techniker Krankenkasse
Foto: Jo Wendler

Wir haben bereits 1992 mit dem Aufbau einer eigenen Data-Warehouse-Abteilung begonnen. Als Entwicklungsplattform nutzen wir seit den Anfängen bis heute durchgehend die Software von SAS. Unsere 120 Power-User in den Fachabteilungen verwenden für ihre eigenen Analysen den SAS-Enterprise-Guide. Für die Data-Mining-Spezialisten steht der SAS-Enterprise-Miner zur Verfügung.

Mittlerweile deckt unser Data Warehouse (DHW) mit einer Größe von 6 TB die meisten Anwendungsgebiete unseres Unternehmens ab. Etwa zehn Prozent unserer Mitarbeiter, also mehr als 1000 Anwender, haben das System mit seinen 60 Olap-Cubes im direkten Zugriff. Teure IT-Spezialisten erstellen im Auftrag der Fachabteilungen laufend neue Cubes, Standardberichte sowie besonders komplexe Datenanalysen und Auswertungen. Im Rahmen dieser mehr als 1000 Aufträge pro Jahr werden häufig auch die Basisdaten für vielfältige Versichertenanschreiben aus dem DWH ermittelt. Dass der Datenschutz dabei immer höchste Priorität genießt, ist selbstverständlich.

Eigentlich müssten sich viele dieser Business-Intelligence-Aufgaben mit modernen, einfacheren und preisgünstigeren Werkzeugen erledigen lassen. So würden wir das IT-Budget entlasten und gleichzeitig personelle Engpässe in der IT entschärfen. Außerdem ist unser Olap-Tool nicht mehr auf dem aktuellen Stand, und die erzeugten Berichte eignen sich kaum für das obere Management

Deshalb haben wir Mitte 2009 das Projekt "TKbisy" gestartet. Für das Vorhaben sind etwa 450 Personentage eingeplant. Im Rahmen des Projekts wollen wir die Anwenderschnittstelle völlig neu ausrichten und ein modernes BI-Portal entwickeln. Das soll beispielsweise ein anwenderfreundliches Management-Cockpit bieten und - wichtig für die Manager - die Einbindung der gängigen Smartphones sicherstellen. Auch die gesamte Datenhaltung werden wir im Hinblick auf höhere Performance überdenken. Nur das Data Warehouse selbst mit seiner komplexen ETL-Logik wird mit Sicherheit erhalten bleiben. 2011 wollen wir die neue Lösung inklusive der Datenumstellung fertig haben.