Job zu vergeben

CIO Andreas Dietrich verlässt die SBB

18.08.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Nach vier Jahren will sich Andreas Dietrich, CIO der Schweizerischen Bundesbahnen, neu orientieren.
Foto: Jo Wendler

Dass ein CIO selbst kündigt, hat angesichts der momentanen Lage auf dem IT-Arbeitsmarkt Seltenheitswert. Andreas Dietrich hat es offenbar getan. Nichts anderes legt die offizielle Medienmitteilung der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) nahe. Spätestens zum Ende Februar des kommenden Jahres wird Dietrich das in Bern beheimatete Unternehmen verlassen. Bis dahin will er dessen IT "mit vollem Engagement" weiterführen - und sich Gedanken über seine berufliche Zukunft machen. Die SBB hat sich "mit externer Unterstützung" auf die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger gemacht.

Zum 1. Oktober 2005 hat Dietrich die CIO-Aufgaben bei der SBB übernommen. Seit Januar 2009 ist er zudem Mitglied der erweiterten Konzernleitung. Wie das Unternehmen mitteilt, hat Dietrich in den vier Jahren seiner Tätigkeit "den Bereich Informatik als zentralen internen Dienstleister neu positioniert". Im Klartext: Er verwandelte den rund 260 Köpfe zählenden IT-Bereich in eine zuletzt 600 Mitarbeiter zählende Serviceeinheit namens Informatik SBB. Dabei sei es ihm unter anderem gelungen, die Betriebskosten "erheblich" zu senken, so der Konzern. Zudem bemühte sich der scheidende CIO, durch gezieltes Wertbeitrags-Management die Erfolge der IT-Anstrengungen auch auf der Vorstandsebene erfahrbar zu machen.

Viel Anerkennung - unter anderem durch eine Plazierung unter den Top-Ten des COMPUTERWOCHE-Wettbewerbs "CIO des Jahres" - erwarb sich Dietrich dadurch, dass er ein Enterprise Architecture Management (EAM) aufbaute. So vereinte er bis dato getrennt operierende IT-Funktionen unter einem gemeinsamen Dach und schöpfte große Synergiepotenziale aus. "Nach den großen Veränderungen mit viel Gestaltungsspielraum kommt die IT nun in eine nächste Phase", erläutert der 46-jährige. Jetzt müsse der Feinschliff gemacht, das Erreichte konsolidiert werden. Dazu sei es notwendig, einen KVP (kontinuierlichen Verbesserungsprozess) zu installieren und mit Leben zu füllen: "Die Weichenstellung ist erfolgt, für die Phase der Konsolidierung gebe ich die Informatik SBB in neue Hände."