Die Sparmaßnahmen der CIOs

Stellen streichen oder Preise drücken

23.06.2009
Unter dem anhaltenden Kostendruck wollen drei von zehn IT-Chefs Stellen abbauen. Verbreitet ist auch das Aushandeln von Verträgen mit externen Anbietern.

Den Marktforschern von Gartner zufolge hat sich die finanzielle Situation der IT-Abteilungen gegenüber Herbst 2008 dramatisch verändert: Während damals noch von einer zumindest leichten Steigerung um durchschnittlich 0,2 Prozent die Rede war, sprechen die befragten CIOs im Frühjahr dieses Jahres von einem Rückgang der IT-Budgets um 4,7 Prozent. Dieser setzt sich wie folgt zusammen: Bei 54 Prozent der Befragten wurde an den IT-Budgets im laufenden Jahr nichts mehr geändert. 42 Prozent müssen dagegen durchschnittliche Einbußen von 7,2 Prozent hinnehmen. Die restlichen vier Prozent bekommen sogar mehr Geld.

Laut Gartner sehen die IT-Chefs zwei Möglichkeiten, um die Kosten ohne nennenswerte Innovationseinbußen zu senken (siehe auch "20 Tipps zum Sparen"): 27 Prozent wollen Stellen streichen. Fast ebenso viele (24 Prozent) gaben an, Verträge mit Lieferanten und Dienstleistern neu zu verhandeln. Diese Verhandlungen können auch auf Insourcing-Maßnahmen hinauslaufen, räumt Gartner-Analyst Mark McDonald siehe auch "Softwaretester auf dem Sofa"). Im Klartext heißt das: Weniger Personal muss mehr Arbeit erledigen. Unter dem Kostendruck versuchen viele Anwender zudem, die Preise ihrer Provider zu drücken (siehe auch "Die Preise für IT-Services fallen"). Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, warnt Gartner-Experte Dave Aron. Die Preisverhandlungen dürften nicht zu Lasten der Qualität gehen.

Am stärksten betroffen von den Sparmaßnahmen sind laut Gartner die TK- und IT-Branche. Hier liegen die Kürzungen im Schnitt bei zehn Prozent. Die Fertigungsindustrie kommt auf acht Prozent, Energieversorger und die Finanzbranche auf jeweils vier Prozent. (sp)