So gelingt das Redesign

Desktop-Umgebung 2.0 bei Brita

18.07.2012
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Der Filterhersteller Brita hat seine unternehmensweite Desktop-Umgebung komplett neu gestaltet. Das IT-Team verrät, welche Erkenntnisse es aus dem Projekt gezogen hat.
Frank Nittka, CIO des Wasserfilter-Herstellers Brita, und Dirk Fischer, Director International IT Infrastructure.
Frank Nittka, CIO des Wasserfilter-Herstellers Brita, und Dirk Fischer, Director International IT Infrastructure.
Foto: Brita

Die Citrix-Farm modernisiert und Citrix XenApp 6.0 eingeführt; die Office-Anwendung von der Version 2002 auf das aktuelle Release 2010 migriert; die Tools "Environment Manager" und "Application Manager" von Appsense eingeführt - und das alles in fünf Monaten. Wie führt man ein solches Projekt zum Erfolg? Frank Nittka, CIO des Wasserfilter-Herstellers Brita, und Dirk Fischer, Director International IT Infrastructure des Unternehmens, nennen die Stolpersteine und lüften ein paar Erfolgsgeheimnisse.

1. Neuer Wein in neuen Schläuchen

Neue Applikationen ohne eine neue Infrastruktur hätten keinen Sinn ergeben. Selbst wenn es gelungen wäre, alle Anwendungen gleichzeitig auf einen neuen Stand zu bringen, so hätten sie doch nicht zur alten Citrix-Farm gepasst. Also hieß es, entweder die veralteten Anwendungen weiterfahren oder Nägel mit Köpfen machen.

2. Regeln statt Ausnahmen

Eine umfassende Modernisierung ist auf mittlere Sicht weniger aufwendig als ständige Ausnahmeregelungen hinsichtlich dezentraler Intelligenz. Ein einheitliches System spart Aufwand und damit Kosten, ist ökologischer, weil man nicht so viele PCs braucht, und verringert den administrativen Aufwand.

3. Zukunftssicherheit schaffen!

Thin Clients und eine virtualisierte Umgebung sind nun einmal die Infrastruktur der Zukunft, so Nittka und Fischer - und das aus drei Gründen: Zum einen lässt sich der administrative Aufwand für den Support der Geräte verringern; zum anderen steigt die Datensicherheit, indem die Daten je nach Anforderung im Rechenzentrum verbleiben; drittens ist es möglich, von verschiedenen Orten und Endgeräten auf die Umgebung zuzugreifen.

4. Performance ist essenziell

Vor allem kürzere Anmeldezeiten tragen maßgeblich zur Zufriedenheit der Anwender bei. Wer 90 Sekunden bei der Anmeldung auf seine Arbeitsumgebung warten muss, wird ungeduldig. Mit Appsense gelang es dem Team, die Zeit zwischen dem ersten Klick und dem Zugriff auf die Applikationen zu halbieren - auf durchschnittlich 45 Sekunden. Wenn sich allein in der Brita GmbH täglich 400 User auf dem System einloggen, werden auf diese Weise mehr als 1000 Arbeitsstunden pro Jahr eingespart. Das ist ein messbarer Wertbeitrag.

5. Das Upgrade ist erst der Anfang

Es ist nicht damit getan, eine neue Office-Version einzuführen. Das Upgrade ist eigentlich sogar die leichteste Übung. Für die neue Umgebung hat das IT-Team 27 Anwendungen getestet und auf den aktuellen Stand gebracht; das darf man sicher nicht unterschätzen. Aber viel schwieriger ist es, die ganzen Anwendungen nachzuziehen, die mit Office interagieren, aber nicht von Microsoft stammen.