Viele IaaS-Anbieter werden scheitern

Deutsche Cloud-Provider im Vergleich

20.08.2012
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die aktuelle Datenschutzdebatte ist unsachlich

Im Zuge der Erhebung haben die Experton-Analysten festgestellt, dass zahlreiche Projekte rund um den Bau von Private Clouds derzeit umgesetzt werden oder bereits abgeschlossen wurden. Die allzu sehr auf den Datenschutz und die Gefahren des Patriot Act ausgerichtete Diskussion auf Anwenderseite halten sie für meistens emotional geführt und daher wenig hilfreich. Insbesondere deutsche IT-Provider befeuern diese Debatte, einige versuchen, den Schutz vor dem Patriot Act als Wettbewerbsvorteil zu verkaufen.

"Dass gerade mittelständische und große Unternehmen weltweit agieren und auch ihre IT-Prozesse global aufstellen müssen, wird in dieser Diskussion vielfach übersehen", kritisieren die Berater und drängen auf eine sachliche Diskussion. Zugleich haben erste US-Anbieter von Public-Cloud-Services die Bedenken aufgegriffen und ihre Bemühungen hinsichtlich Transparenz und Datenschutz verstärkt. Vorbildlich sei das insbesondere Microsoft gelungen.

Im Geschäft mit IaaS und PaaS erwartet die Experton Group eine Konsolidierungswelle. Daraus, so die Prognose, werden die großen Anbieter als Gewinner hervorgehen, da nur diese über die nötigen finanziellen Ressourcen und somit Skalierungsfähigkeit verfügten. Im SaaS-Markt gibt es dagegen viel Raum für kleine Anbieter, das beweisen nicht zuletzt hoffnungsvolle Start-Ups wie etwa Weclapp. Das SaaS-Geschäft ist geprägt durch enorme Dynamik, es ist somit idealer Nährboden für Kreativität und Risikobereitschaft bei Entwicklern, Startups und ISVs. Als Bremsfaktor erweist sich in diesem Segment derzeit nur der andauernde Fachkräftemangel.