Vorhersagen für 2011 "revisited"

Was aus Outsourcing-Trends wurde

14.05.2012
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Viele Outsourcing-Trends haben sich nicht durchgesetzt: Cloud-Services und die Schatten-IT blieben Randthemen. Auch neue Marktteilnehmer sucht man vergebens.
Die massenhafte Nutzung von Cloud-Services in Unternehmen gehörte 2011 zu den am meisten überschätzten IT-Outsourcing-Trends.
Die massenhafte Nutzung von Cloud-Services in Unternehmen gehörte 2011 zu den am meisten überschätzten IT-Outsourcing-Trends.
Foto: Fotolia HaywireMedia

Pünktlich zum Jahresbeginn legen Marktforscher - feierlich wie römische Auguren - ihre Trendberichte für das nächste Jahr vor. Doch die Halbwertszeit ist gering. Wer erinnert sich Ende 2011 noch daran, wie sich beim IT-Outsourcing die Ende 2010 vorausgesagten Trends oder gar Mega-Trends entwickelt haben? CIO.com-Autorin Stephanie Overby hat jetzt die Probe auf das Exempel gemacht und einige der Outsourcing-Vorhersagen für 2011 überprüft.

Outsourcing-Verträge auf dem Prüfstand

Kosteneinsparungen beim IT-Outsourcing sind nicht wirklich neu. IT-Verantwortliche haben das schon immer gemacht. IT-Budgets stehen unter Druck und CEOs und CFOs verlangen von ihren IT-Leitern, von den IT-Outsourcing-Providern (ITO) für weniger Geld mehr Leistung herauszuholen. Outsourcing-Vereinbarungen werden in der Regel nachverhandelt, um Kosten zu senken. Doch 2011 waren die Potenziale in diesem Bereich weitgehend ausgeschöpft.

Outsourcing Provider: Herantasten an die Cloud

Herkömmliche Outsourcing-Anbieter müssen mit der Zeit gehen und ihren Kunden auch Cloud-Services anbieten. Doch meist handelt es sich um herkömmliche Outsourcing-Pakete in neuer Verpackung. Cloud-Services sind im Hinblick auf die Datensicherheit und die gemeinsame Nutzung von IT-Infrastrukturen und -Ressourcen noch nicht reif für den Massenmarkt.

Outsourcing-Dienstleister halten an ihren Preisen fest

Das stimmt in den meisten Fällen. Allerdings gibt es häufig eine Art "quid-pro-quo"-Deals zwischen dem IT-Outsourcer und seinen Kunden. Ersterer gibt einen Preisnachlass und erhält dafür im Gegenzug von Letzteren eine längere Vertragslaufzeit.

Kostensenkungen durch Offshoring und Entlassungen

Alle großen US-Service-Provider haben im abgelaufenen Jahr ihre Offshore-Aktivitäten rund um den Globus weiter vorangetrieben und im Ausland in Arbeitskräfte investiert. Umgekehrt tun indische Outsourcing-Provider sich aufgrund von Einschränkungen bei der Visa-Vergabe schwer damit, in den USA Fuß zu fassen, was der US-Politik den Vorwurf des Protektionismus einbringt.