CW Spezial Top 100 - Systemhäuser

Die 25 größten Systemhäuser

27.09.2011
Von 
Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Der Wirtschaftsaufschwung lässt die Systemhauslandschaft erblühen. 2010 gab es unter den Top-25-Systemhäusern keine Insolvenz oder Übernahme.

Die Bechtle AG hat 2010 zum ersten Mal die Umsatzmilliarde auch in Deutschland übertroffen - und das gleich deutlich: Mit Erlösen in Höhe von 1,158 Milliarden Euro lägen die Schwaben damit klar vor der bisherigen Nummer eins, der Computacenter AG, die bereits 2009 knapp die Umsatzmilliarde in Deutschland übersprungen hatte. Doch auch die Kerpener konnten sich 2010 kräftig verbessern und überholten mit Erlösen von 1,173 Milliarden Euro doch noch den ärgsten Wettbewerber. Bechtle ist 2010 erneut die Nummer zwei im deutschen Systemhaus-Markt.

Wettstreit um Platz eins

Der Kampf um Platz eins in der deutschen Systemhaus-Szene bleibt auf jeden Fall spannend, denn beide Kontrahenten starteten gut ins Jahr 2011. Computacenter ließ etwa mit einigen spektakulären Akquisitionen aufhorchen. So übernahmen die Rheinländer im April 2011 die HSD Consult GmbH, ein Apple-Systemhaus der Gravis-Gruppe mit Standorten in Berlin, Hamburg, München und Köln, das im Vorjahr mit Apple-Produkten und -Dienstleistungen einen Umsatz in Höhe von etwa 24 Millionen Euro erwirtschaftet hat. Mit diesem Neuerwerb möchte Computacenter an dem starken Wachstum mit Projekten im Mac-Umfeld teilhaben. Gute Geschäfte versprechen Vorhaben zur Einbindung von iPads und iPhones in Unternehmensnetze.

Bechtle baut seit Jahresbeginn im Deutschland-Geschäft ausschließlich auf organisches Wachstum, das aber bemerkenswert erfolgreich. Der Umsatz des Systemhauses hat im ersten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahresviertel um fast ein Drittel (28,6 Prozent) zugelegt. Setzen die Schwaben diese enorme Wachstumsrate fort, könnten sie dieses Jahr tatsächlich Deutschlands größtes Systemhaus werden. Nachdem Bechtle 2010 noch einige Versorgungslücken in Norddeutschland mit der Übernahme von iits geschlossen hat, konzentriert sich das Management allerdings mehr und mehr auf den Ausbau des internationalen Geschäft. Deutliche Anzeichen dafür waren diverse Akquisitionen in Österreich und in der Schweiz.

So findet sich auch Bechtle auf internationaler Ebene immer besser zurecht. 2010 hat das Haus europaweit über 1,7 Milliarden Euro umgesetzt, das sind genau 25 Prozent mehr als 2009. Bechtle ist damit im Ausland genauso schnell gewachsen wie im Inland. Zum Vergleich: Die gesamte Computacenter-Gruppe hat 2010 fast 2,7 Milliarden britische Pfund (rund 3,07 Milliarden Euro) erlöst. Das sind sieben Prozent mehr als 2009. In Deutschland gab es 2010 ein Plus von zwölf Prozent gegenüber Vorjahr.