Siemens, Pleiten und Green IT

Die Geschichte von Fujitsu

13.03.2015
Von 
Jürgen Mauerer ist Journalist und betreibt ein Redaktionsbüro in München.
Mainframes, Server, PCs, mobile Geräte und Cloud-Services: Fujitsu Technology Solutions spiegelt in seiner wechselvollen Geschichte auch die rasante Entwicklung der IT wider. Die Historie des Unternehmens ist eng mit Siemens verknüpft.
  • Fujitsus Geschichte reicht bis in die 1920er Jahre zurück - die Siemens AG war wesentlich an der Firmengründung beteiligt.
  • Einen Namen macht sich der Konzern nach einem längeren Gastspiel im TK-Sektor dann vor allem mit Mainframes, später mit PCs.
  • Heute setzt das Unternehmen auf (Cloud-)Services, gerade im Bereich Security. Stolz ist man gerade auch auf seine Fertigung in Deutschland.
Foto: Fujitsu

Wer das breite Portfolio von Fujitsu Technology Solutions (FTS) genauer betrachtet, fühlt sich an einen anderen IT-Konzern erinnert: IBM. Ähnlich wie Big Blue zählt FTS zumindest in Europa zu einem der führenden IT-Infrastrukturanbieter. Das Angebotsspektrum reicht von Notebooks und Tablet PCs bis hin zu Mainframes und kompletten IT-Infrastrukturlösungen aus der Cloud.

Eine Fertigungsstätte gibt es in Augsburg, in Paderborn steht ein Recycling-Zentrum und in Sömmerda betreibt der Konzern ein Service-Zentrum. FTS beschäftigt mehr als 10.000 Mitarbeiter und ist Teil der globalen Fujitsu Gruppe, die mit gut 170.000 Mitarbeitern in 100 Ländern weltweit IT-basierende Geschäftslösungen offeriert.

Die Geschichte im Schnelldurchlauf

Die Geschichte der Fujitsu Gruppe reicht von der ersten Fernsprechvermittlung in den 1930er-Jahren über die Mainframe- und Parallelrechnergeneration in den 1970ern bis heute zum 3D-PC. Siemens spielte schon damals als Partner eine wichtige Rolle, auch bei der Gründung des Unternehmens im Jahr 1923.

Die Fusi Denki Seizo KK (Fuji Electric) war ein Joint Venture zwischen Furukawa Electric Company Ltd. und Siemens AG - der Name Fusi setzt sich aus den ersten Buchstaben der beiden Unternehmen zusammen. Fuji Electric importierte in der Folge Telefonanlagen des deutschen Unternehmens und vertrieb sie bis 1945 in Japan, ehe die Partnerschaft endete. 1952 kam es wieder zu einer Kooperation.

1978 startete Fujitsu eine Kooperation mit Siemens, um gemeinsam in Europa Mainframe-Produkte zu vermarkten. Höhepunkt der Zusammenarbeit war 1999 die Gründung des PC-, Server- und Storage-Joint Ventures Fujitsu-Siemens Computers (FSC), das jeweils zu 50 Prozent Fujitsu und Siemens gehörte.

Doch das Unternehmen geriet ins Straucheln. 2008 erwarb Fujitsu den Anteil von Siemens an Fujitsu Siemens Computers und benannte es 2009 in Fujitsu Technology Solutions um. Damit verbunden war ein Strategiewechsel des Unternehmens vom Computer-Hersteller hin zum Serviceanbieter in Deutschland.