Der aktuelle Trend zum Multisourcing, zu Best-of-Breed-Ansätzen und auch zum Cloud Computing bringt neue Herausforderungen in der Provider-Steuerung mit sich. In klassischen Single-Sourcing-Modellen gab es zwar enge Abhängigkeiten zwischen den Partnern, aber auch weniger Schnittstellen zwischen Lieferant und Abnehmer. Doch heute stehen die Zeichen auf multilaterale Beziehungsgeflechte. Die Unternehmensberatung Detecon präsentierte auf der Bitkom-Veranstaltung "Entscheiderforum Outsourcing" in Bad Homburg eine Umfrage unter den eigenen Kunden, die die Verschiebung der Sourcing-Strategien eindrucksvoll belegt: 2005 wurden knapp drei Viertel aller Outsourcing-Deals mit nur einem Partner abgeschlossen. 2010 war es nur noch jeder dritte Auslagerungsvertrag. Das Multisourcing ist in 65 Prozent der Projekte Realität.
Dieses Next Generation Outsourcing (oder Outsourcing 2.0) erfordert eine neue, aufwendigere Konstruktion der internen IT, weil immer häufiger frühere Outsourcing-Abkommen in moderne, heterogene Bezugsmodelle überführt werden müssen. 2005 war der Transfer einer ausgelagerten IT vom alten zum neuen Provider laut Detecon die Ausnahme (acht Prozent). 2010 hatten 37 Prozent aller Beratungsmandate genau dies zum Ziel. Damit stehen immer mehr Unternehmen vor der Aufgabe, den reibungslosen Betriebsübergang vom abgelösten Partner zum neuen Dienstleister zu moderieren. Sie müssen ihren bisherigen Outsourcer zur Kooperation bewegen, obwohl der keine Aussicht auf künftige Geschäftsbeziehungen mehr hat, und zugleich den neuen beziehungsweise mehrere IT-Lieferanten auf die Aufgaben vorbereiten und den wichtigen Know-how-Transfer sicherstellen.