Outsourcing

Wie Sie Vertragsrisiken vermeiden

06.07.2009
Von Stefan Wendt

Um Qualitätsverlusten in den ausgelagerten IT-Bereichen vorzubeugen, sollte der Outsourcing-Kunde zudem darauf achten, dass die Leistungsbeschreibungen vollständig und verständlich formuliert sind. Service-Level-Berichte, die Messintervalle und Zeiträume detailliert regeln, können bezogen auf die Vertragslaufzeit eine gute Aussage über die tatsächlich gelieferte Servicequalität bieten und sich abzeichnende Ausfälle frühzeitig anzeigen.

Versteckte Kosten vermeiden

Ein weiteres Risiko stellen versteckte Kosten dar: Stellt sich der wirtschaftliche Erfolg des Auslagerns während der Vertragslaufzeit ein, wie es der Business Case vor der Vergabeentscheidung versprochen hat? Oder muss der Provider zusätzliche Aufgaben übernehmen, weil die Leistungsbeschreibungen Lücken aufweisen? Kommt es zu Nachbelastungen in Folge korrigierter Mengenangaben und Asset-Bestandsverzeichnissen? Gibt es Verträge, die sich stillschweigend verlängern - möglicherweise zu ungünstigen Konditionen? Entscheidend ist auch, dass Sie die Kosten immer im Blick behalten. Riskant ist auch eine mögliche Abhängigkeit vom Provider. Um etwa Know-How-Verluste für die Zeit nach Vertragsende auszuschließen, sollte der Vertrag dem IT-Dienstleister auferlegen, den ausgelagerten IT-Betrieb in einem Prozessführungshandbuch plausibel zu dokumentieren - und in regelmäßigen Abständen zu aktualisieren. (sp)

*Stefan Wendt ist Senior Consultant und Jurist bei der Unternehmensberatung Microfin.