Steve Jobs stirbt 56-jährig

Die IT-Branche würdigt einen ihrer Besten

08.10.2011

Nur Stunden nach dem iPhone 4S

Der schwer kranke Firmengründer war im August als Konzernchef zurückgetreten. Er könne seine Aufgaben nicht länger erfüllen, schrieb Jobs damals. Er blieb dem Konzern aber als Chef des Aufsichtsrates erhalten und hatte damit weiterhin ein gewichtiges Wort mitzureden. Bei der Vorstellung des neuen iPhones 4S am Dienstag tauchte er zur Enttäuschung der Investoren nicht auf - es war nur Stunden vor dem Tod des prägenden Kopfes von Apple.

Jahrelange Leidensgeschichte

2004 hatte er wegen Krebs behandelt werden müssen; 2009 bekam er eine neue Leber. Er musste immer wieder eine Auszeit vom anstrengenden Tagesgeschäft nehmen und ließ sich nur sporadisch in der Öffentlichkeit blicken. Er überließ die Geschäfte seit Januar weitgehend seinem Vertrauten Tim Cook, der deswegen als Kronprinz galt. Cook überließ die Vorstellung der Neuheiten am Dienstag allerdings anderen aus der Führungsriege. Der Termin galt als Enttäuschung, schon weil das neue iPhone wenig Aufregendes bietet.

Die Gesundheit von Jobs wurde von den Anlegern intensiv verfolgt. Ging es ihm schlechter, sackte der Aktienkurs ab; gab es Nachrichten der Besserung, schnellten die Kurse wieder empor. Die Investoren vertrauten vor allem auf das untrügliche Gespür des Kaliforniers für den Markt: Apple hat weder den mp3-Spieler noch das Smartphone noch den Tabletcomputer erfunden, aber allen mit dem iPod, dem iPhone und dem iPad zum Durchbruch verholfen. Jobs verstand es auch immer äußerst geschickt, die Neuheiten zu verpacken, ja als ein Ereignis zu zelebrieren.

US-Präsident Barack Obama und seine Ehefrau Michelle zeigten sich "betrübt" über die Todesnachricht. In einer Mitteilung des Weißen Hauses hieß es, Jobs habe zu den größten amerikanischen Erfindern gezählt. Mit dem Aufbau eines der erfolgreichsten Unternehmen des Planeten aus seiner Garage heraus, habe er beispielhaft den Geist der amerikanischen Erfindungsgabe gezeigt. "Die Welt hat einen Visionär verloren", hieß es in der Erklärung des Präsidenten.