"WSJ"

Ex-HP-Chef Hurd verhandelt mit Oracle

06.09.2010
Der geschasste Hewlett-Packard-Chef Mark Hurd könnte laut einem Zeitungsbericht eine neue Chance beim Software-Riesen Oracle bekommen.

Hurd verhandele über eine Spitzenposition bei Oracle, berichtete das "Wall Street Journal" am Sonntag in der Online-Ausgabe. Um welchen Job es genau geht, konnte die Zeitung nicht in Erfahrung bringen. Jedenfalls denke der 66-jährige Gründer und bisher einzige Chef von Oracle, Larry Ellison, nicht ans Aufhören, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Allerdings überlasse der charismatische Manager das operative Geschäft bereits jetzt schon weitgehend seinen Vize-Präsidenten Safra Catz und Charles "Chuck" Phillips. Denkbar wäre, dass Hurd den mit dem Ausscheiden von Ray Lane abgeschafften Posten eines Chief Operating Officer (COO) übernimmt.

Der 53-jährige Hurd galt nach seinen Jahren bei Hewlett-Packard als einer der erfolgreichsten Top-Manager in der Technologiebranche, stolperte aber im Sommer über amouröses Interesse für eine ehemalige PR-Mitarbeiterin. Die Frau warf Hurd sexuelle Belästigung vor; die Vorwürfe bestätigten sich allerdings nicht, man einigte sich auf einen Vergleich. Offizieller Grund für die Trennung von Hurd waren nach Angaben des Verwaltungsrates falsche Spesenabrechnungen, die Hurd nach Essen mit der Frau eingereicht habe.

Wenn Hurd bei Oracle landen würde, käme das nicht überraschend. Ellison, der als guter Freund von Hurd gilt, hatte den Rauswurf des Managers heftig kritisiert. "Das war die dümmste Personalentscheidung, seitdem die Idioten im Apple-Verwaltungsrat vor vielen Jahren Steve Jobs gefeuert haben", schrieb er in einer E-Mail an die "New York Times" Anfang August. Der Verwaltungsrat von HP habe nicht im besten Interesse der Mitarbeiter, Anteilseigner, Kunden und Partner gehandelt. (dpa/tc)