Aufsteiger, Umsteiger, Absteiger und Aussteiger des Jahres

Die besten IT-Macher 2009

10.12.2009
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Wer schaffte einen Karrieresprung, wer dankte ab, wer fand einen neuen Job, wer wurde ausgezeichnet? Alle Antworten in unserer Parade der IT-Manager, über die die Branche 2009 sprach.

Aufsteiger des Jahres

Léo Apotheker, allein auf dem SAP-Thron

Ende Mai 2009 hat sich der langjährige SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann verabschiedet und die Führung von Europas größtem Softwarehersteller in die Hände von Léo Apotheker gegeben. Der 56-jährige Wirtschaftswissenschaftler begann einst Ende der 80er Jahre bei SAP in Frankreich und sitzt seit 2002 im Vorstand.

Mit ihm übernimmt erstmals ein Vertriebsspezialist das Ruder. Anders als seine Vorgänger ist er nicht so tief in der Walldorfer SAP-Welt verwurzelt, er wohnt in Paris, bezeichnet sich als Weltbürger und will das Unternehmen internationaler ausrichten. In den vergangenen Monaten musste Apotheker den schwer von der Krise getroffenen Softwarekonzern mit einem strikten Sparprogramm wieder auf Kurs bringen. Mehr als 3700 Stellen wurden gestrichen. Derzeit hat SAP weltweit 47.800 Arbeitsplätze. Laut Apotheker gebe es keine Pläne, weitere Jobs abzubauen.

Carol Bartz löst Yahoo-Gründer ab

Seit Jahren wird das Internet-Unternehmen Yahoo umgebaut, immer noch ohne die erhoffte Wirkung. Im Januar hat Yahoo-Mitgründer Jerry Yang nach eineinhalb Jahren im Chefsessel hingeworfen. Nun soll es Carol Bartz, 60, richten. Die erfahrene Managerin kommt nicht aus der Internet-Branche, kennt aber die Computer- und Softwareindustrie genau. Sie stand bis 2006 insgesamt 14 Jahre lang an der Spitze des CAD- und PLM-Softwarekonzerns Autodesk ("Autocad"). (Hier geht’s zum Porträt über Carol Bartz).

Ein neuer Präsident für das BSI: Michael Hange

Auch im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gab es in diesem Jahr einen Stabswechsel. Der Diplom-Mathematiker Michael Hange, zuletzt Ständiger Vertreter des IT-Direktors im Bundesinnenministeriums, wird neuer BSI-Präsident. Hange folgt auf Udo Helmbrecht, der die Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit im griechischen Heraklion übernommen hatte. "Das BSI hat sich zu einem leistungsstarken IT-Sicherheitsdienstleister des Bundes entwickelt", sagte Michael Hange zu seinem Amtsantritt. Bundesbehörden, Unternehmen und Bürger bräuchten einen kompetenten und neutralen Partner, da die Cyberkriminalität zunehme und eine sichere IT-Infrastruktur immer wichtiger werde.

Burkhard Kehrbusch steigt bei Capgemini sd&m auf

Burkhard Kehrbusch folgte im Juni auf Edmund Küpper (62), der Capgemini sd&m seit dem Jahr 2001 geleitet hatte. Der 47-jährige Kehrbusch gehört seit 1999 zum Vorstand und zeichnete zuletzt als stellvertretender Vorsitzender für das gesamte operative Geschäft verantwortlich. Küpper geht nicht etwa in den Ruhestand, sondern übernimmt die Leitung des Capgemini-Vertriebs für die Nordic Region und Central Europe.

Steffen Roehn wird auch Telekom-CIO

Seit 2000 war Steffen Roehn CIO von T-Mobile, mit Mai 2009 übernahm er auch die CIO-Rolle für den Telekom-Konzern. Nach dem Weggang seines Vorgängers Peter Sany hatte Roehn die CIO-Funktion des Telekom-Konzerns zunächst kommissarisch übernommen. Zu den Aufgaben des promovierten Physikers zählt vor allem die Abbildung der neuen Konzernstruktur ("One Company") in der IT. Zu diesem Zweck wird er die Standardisierung der Prozesse und Systeme weiter vorantreiben und das "NG.IT"-Programm (Next Generation IT) implementieren.

Gisbert Rühl wird vorzeitig Klöckner CEO

Einmal IT, immer IT - diese Aussage trifft auf viele in der Branche zu, nicht aber auf Gisbert Rühl. Der studierte Wirtschaftsingenieur kann vieles, Unternehmensberater und späterer Partner bei Roland Berger, IT-Vorstand von Babcock-Borsig, Finanzvorstand beim Stahlkonzern Klöckner. Diesen führt er seit November als CEO. Mehr über Rühls Karriereweg lesen sie hier.

Volker Smid ist neuer HP-Chef in Deutschland

Der neue HP-Chef Volker Smid kommt von Novell, wo er die Geschäfte in der Emea-Region verantwortete. Smid ist Nachfolger von Uli Holdenried, der HP zum Jahresende 2008 verlassen hat. Kosten sparen und Stellen streichen waren zwei Aufgaben, die Smid in den ersten Monaten als HP-Chef erfüllen musste. Die Zahl der Mitarbeiter belief sich bei HP nach dem Kauf des IT-Dienstleisters Electronic Data Systems (EDS) Ende Oktober auf 10.300 Beschäftigte. 500 Stellen bei HP und 1700 von EDS fielen im Zuge der Integration dem Rotstift in Deutschland zum Opfer. (Lesen Sie ein Interview mit Vollker Smid)