Ein Hinweis vorneweg: Die hier aufgeführte Auswahl an Persönlichkeiten ist mit Sicherheit unvollständig und keineswegs repräsentativ. Wir haben uns auf einige der Köpfe beschränkt, die die technische Entwicklung der vergangenen 120 Jahre entscheidend geprägt und vorangebracht haben. Viele Manager-Promis, Unternehmensgründer und andere Vorreiter der Informatik sind dabei auf der Strecke geblieben. Die Aufzählung ist alphabetisch nach den Nachnamen geordnet. Viel Spaß beim Stöbern!
Marc Andreessen (*1971)
Er gründete die Netscape Communications Corporation und entwickelte Mosaic, den ersten weit verbreiteten Webbrowser. Andreessen ist immer noch an einer ganzen Reihe Startups beteiligt, entwickelte unter anderem mit am Webbrowser RockMelt.
Andreas von Bechtolsheim (*1955)
Der deutsche Informatiker lebt im Silicon Valey und begründete 1982 Sun Microsystems mit. Als einer der ersten Google-Investoren wurde von Bechtolsheim in den späten Neunzigern milliardenschwer.
Tim Berners-Lee (*1955)
Der britische Informatiker erfand die Hypertext Markup Language (HTML) und begründete dadurch das World Wide Web. Mittlerweile ist er Vorsitzender des W3C (World Wide Web Consortium) und lehrt am Massachusetts Institute of Technology (MIT).
Jeff Bezos (*1964)
Amazon-Gründer Jeff Bezos studierte an der renommierten Princeton-Universität Elektrotechnik und Informatik. Anfang der 1990er Jahre entwickelte Bezos zusammen mit David Shaw die Idee für einen Online-Buchhandel. Im Jahr 1994 gründete Bezos schließlich Amazon.com, das sich vom Internet-Buchhandel zum weltweiten Shopping-Phänomen mausern sollte. Inzwischen ist Jeff Bezos mit einem Vermögen von circa 100 Milliarden Dollar nicht nur der reichste Mensch der Welt, sondern unter anderem auch stolzer Besitzer der Washington Post.
Sergey Brin (*1973)
Der Russe entwickelte gemeinsam mit Larry Page Mitte der Neunziger die Suchmaschine Google. Brin ist heute Multimilliardär und Google Technologie-Chef. Details zur Google-Erfolgsgeschichte finden Sie in diesem Artikel, sowie der nachfolgenden Bildergalerie:
- Der Investor
Mit einer Investition von 100.000 Dollar durch den Sun-Gründer Bechtolsheim beginnt die Geschichte von Google - der Investor verdient dadurch knapp zwei Milliarden. - Backrub
Die in Standford entwickelt Suchmaschine Back Rub ist Vorläufer von Googles Suche. Die Hand im Logo ist übrigens die von Larry Page - der das Foto mit einem Kopierer erstellte. - Hypermodern
Die heutigen Data Center sind weit moderner. Hier wurde eine finnische Papierfabrik an der Ostsee zum Rechenzentrum umgebaut, zur Kühlung kommt Meerwasser zum Einsatz. - Endloses Betastadium
Die erste Version der Google-Website bezeichnet Google noch als "Beta", was auch für viele weitere Projekte wie Google Mail übernommen wird. Die Suchmaschine ist aber bereits früh ein ausgereiftes Angebot. - Die Väter des Erfolgs
Serge Brin und Larry Page lernen sich in Standford kennen, sie gründen 1998 Google. Seit 4. April 2011 ist Page CEO von Google, ein Posten den er ab 2001 an Eric Schmidt abgegeben hatte. - Zwei weitere wichtige Köpfe: David Cheriton...
Der Stanford-Dozent David Cheriton vermittelt den beiden Firmengründern den Kon-takt zu Bechtolsheim und andern Investoren. Auch er ist durch die Investition in Google heute Milliardär. - ... und Eric Schmidt
Der Infomatiker und Manager Eric Schmidt kommt 2001 zu Google. Nach Stationen bei Sun als CTO und Novell als CEO übernimmt er den Posten des CEO bei Google. Am vierten April 2011 wechselt er in den Verwaltungsrat von Google. - Ab an die Börse
Der Börsengang am 19. August 2004 ist für Google ein großer Erfolg. Ende 2013 er-reicht sie erstmals einen Stand von 1000 Dollar, was einem Firmenwert von 327 Milli-arden entspricht. - Es geht nur in eine Richtung...
Seit der Gründung von Google sind Umsatz und Gewinn kontinuierlich gestiegen. Auf-fällig sind die Umsatzsteigerungen der beiden letzten Jahre, obwohl hier durch den Kauf von Motorola hohe Verlusten entstanden. - Alle wollen zu Google
Bei der Frage nach dem beliebtesten Arbeitgeber ist Google auch in Deutschland im-mer auf einem der ersten Plätze. Grund dafür ist ein Ruf als innovativer Markführer, der sich gut um seine Mitarbeiter kümmert. - Männerdomäne
Die Anzahl der Frauen bei Google ist eher gering, 70 Prozent der knapp 48.000 Ange-stellten (und 83 Prozent der Entwickler) sind männlich. Auch Minderheiten sind nur schwach vertreten, was von Google als Problem angesehen wird. - Wettbewerber Facebook
Facebook ist zwar keine Suchmaschine, die Plattform von Mark Zuckerberg hat aber eine Nutzerzahl von 1,23 Milliarden und ist als Anbieter von Werbeplatz eine echte Bedrohung für Google - sinkt doch der Stückpreis für Werbung und ist das Mobilge-schäft noch im Aufbau. - Kreativer Freiraum
Google macht immer wieder mit coolen Büro-Fotos auf sich aufmerksam, hier etwa mit einem als Iglu gestalteten Besprechungsraum. - Venedig-Feeling
Wahlweise kann eine Besprechung in einer Gondel abgehalten werden. - Die alles beherrschende Suchmaschine
Google ist als Suchmaschine Marktführer, Konkurrenten wie Bing, Yahoo und DuckDuckGo haben da wenig Chancen. Vor allem bei der Suche nach deutschen Seiten ist ihnen Google klar überlegen. - Spielchen für Zwischendurch
Die Suchmaschine bietet viele versteckte Funktionen wie „zerg rush“: Gibt man den Befehl in der Suchleiste ein, zerschießen kleine Buchstabe alle Suchtreffer auf der Website. - Immer ausgefeiltere Angebote
Eine Neuerung bei der Google-Suche ist der so genannte Knowledge Graph - sucht man beispielsweise Informationen zu einem Film, sind diese im rechten Seitenbereich zu sehen. Dabei greift Google auf fremde und eigene Quellen zurück. - Google Plus
Google Plus ist eine direkte Antwort auf Facebook, Google soll etwa tausend Angestellte auf dieses Projekt angesetzt haben. - Google Maps
Seit 2005 gibt es den Dienst Google Maps, der immer mehr Funktionen erhält. Beein-druckend sind die hoch aufgelösten Satellitenfotos, das Schwesterprodukt Google E-arth ist mittlerweile in Google Maps integriert. Interessant für Android-Nutzer: In einigen Städten werden auf Android-Geräten bereits Daten öffentlicher Verkehrsmittel angezeigt. - Das eigene Tablet
Googles Tablet Nexus 7 ist eines der erfolgreichsten Android-Tablet. Vor allem in Deutschland ist Android sehr erfolgreich und erreicht bei Smartphones bereits einen Marktanteil von über 75 Prozent. - Der ewige Kampf ums Straßenbild
Nur dank einer ganzen Flotte an Kamera-Fahrzeugen konnte Google Streetview anbieten. Das Angebot stieß aber unter dem Gesichtspunkt des Datenschutzes bald auf Kritik. In Österreich ist Streetview seit kurzem sogar verboten. - Google Glass
Wenig Begeisterung bei Datenschützern löst Google neues Produkt Google Glass aus. Die in den so genannten Google-X-Labs entwickelte Brille kann Informationen im Sichtfeld des Benutzers einblenden, die integrierte Kamera wird aber zum Hauptthema und sorgt für einige Verbote - unter anderem in britischen Kinos. - Die Zukunft: Ab auf die Straße
Selbstfahrende Autos sind schon länger ein Thema für Google, im Mai 2014 präsentiert das Unternehmen einen ersten Prototyp. Dank Laser-Scanner und vieler Sensoren soll es äußerst sicher sein. Laut Brin sei es schließlich Verschwendung, wenn Autos ungenutzt herumstünden. Selbstfahrende Autos könnten einfach neue Passagiere aufnehmen.
Ward Cunningham (*1949)
Der US-Programmierer begründete im Jahr 1995 das WikiWikiWeb, das erste Wiki überhaupt, was entsprechend als Grundlage vieler Social-Web-Techniken angesehen werden kann. Cunningham ist derzeit als CTO beim Webverzeichnis AboutUs.org tätig.
- IT-Pioniere
Sie prägten die Informationsgesellschaft: Menschen, die IT-Geschichte schrieben. Wir machen uns auf die Spurensuche. - Eric Danke (*1940)
Unter der Leitung des deutschen Informatikers wurde ab 1975 BTX entwickelt, der erste Online-Dienst mit einem Massenpublikum (Killerapplikation: Online Banking). Daraus ging später T-Online hervor. Danke hatte auch den Spitznamen BTX-Papst. (Andreas Dripke, euro. marcom) - Bill Gates (*1955)
Gates ist heute der bekannteste IT-Pionier überhaupt. Er gründete gemeinsam mit Paul Allen im Jahr 1975 die Microsoft Corporation, die die Betriebssysteme MS-DOS und Windows auf den Markt brachte. Seit 2008 kümmert sich Gates gemeinsam mit Ehefrau Melinda ausschließlich um seine eigene Stiftung und ist nebenbei mit rund 73 Milliarden Dollar Privatvermögen der aktuell reichste Mann der Welt. (Foto: Flickr.com) - James Gosling (*1955)
Gosling entwickelte in den frühen Neunzigern die objektorientierte Programmiersprache Java. Die ursprünglich "Oak" genannte Sprache ist plattformunabhängig und heute die wohl häufigst genutzte Programmiersprache der Welt. Gosling arbeitete fast 30 Jahre bei Sun Microsystems und kümmert sich heute bei Liquid Robotics um Wasserforschungs-Software. (Foto: CW-Archiv) - Paul Mockapetris (*1948)
1983 entwarf Mockapetris das Domain Name System (DNS), das sprechende Domains nach IP-Adressen auflöste und auf dem später das gesamte World Wide Web aufgebaut wurde. Heute ist Mockapetris Chairman bei Nominum, das DNS-Lösungen für TK-Unternehmen entwickelt. Nominum implementierte übrigens auch die DNS-Umleitungs-Technologie für das im Jahr 2011 vom Deutschen Bundestag verabschiedete "Zugangserschwerungsgesetz" zur Sperrung von Webseiten, das kurze Zeit später wieder außer Kraft gesetzt wurde. (Foto: Nominum) - Heinz Nixdorf (*1925, †1986)
Der deutsche Unternehmer entwickelte in den Sechzigern eine Rechenmaschine auf Röhrenbasis und war später maßgeblich am Siegeszug der Kleincomputer beteiligt. Die 1968 gegründete Nixdorf Computer AG wurde in den Siebzigern zum Marktführer und machte Nixdorf zu DEM deutschen Computerpionier. Sein Tod war so spektakulär wie sein Leben: Er starb auf der CeBIT 1986 an einem Herzinfarkt. (Foto: Jan Braun/HNF) - Ray Noorda (*1924, †2006)
Der amerikanische Geschäftsmann führte das Konzept der Netzbetriebssysteme ein und gründete 1982 Novell, Microsofts Gegenspieler in den Neunzigern. (Foto: CW-Archiv) - Larry Page (*1973)
Er war gemeinsam mit Sergey Brin Gründer von Google und gab dem PageRank-Suchalgorithmus seinen Namen, einem Werkzeug, an dem sich heute Wettbewerber, Webmaster und Medienhäuser in der ganzen Welt immer wieder die Zähne ausbeißen. - Claude Shannon (*1916, †2001)
Der amerikanische Mathematiker ist Mitautor des Shannon-Theorem, der grundlegenden Arbeit der Informationstheorie. Auf deren Basis arbeiten beispielsweise alle heutigen DSL-Modems. (Foto: MT Museum/HNF) - Travis Kalanick (*1976)
Der amerikanische Unternehmer gründete gemeinsam mit Garrett Camp im Jahr 2009 das Transportvermittlungs-Start-Up Uber, das seitdem den Taximarkt umkrempelte. Kalanick steht Uber bis heute als CEO vor. - Jack Kilby (*1923, †2005)
Der US-Ingenieur gilt als Miterfinder der integrierten Schaltung - zsusammen mit Robert Noyce. Kilby erhielt den Nobelpreis für Physik und gilt als "Vater des Mikrochips". - Jack Ma (*1964)
Der chinesische Unternehmer und Philantrop ist Gründer und CEO der Internet-Unternehmensgruppe Alibaba Group. Zunächst war er als Lehrer und Dozent für Englisch tätig, bevor er ins Web-Business einstieg und zu einem der einflussreichsten IT-Macher und vermögendsten Menschen der Welt aufstieg. - Marissa Mayer (*1975)
Die Vorstandsvorsitzende von Yahoo (seit 2012) studierte Informatik in Stanford und kam nach Forschungsjobs in der Schweiz Anfang 1999 als 20. Mitarbeiterin zu Google. Pionierarbeit leistete sie beim Desgin der schlichten Google-Suche und zeichnete danach für sämtliche Produktinnovationen von Google verantwortlich. Mitte 2012 schließlich wechselte sie zu Yahoo in die Geschäftsführung.