Was Sie über Softwarelizenzen wissen sollten, Teil 4

So vermeiden Sie als Softwarenutzer Fallstricke

29.01.2010
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Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.
Die Verfahren zur Softwarelizenzierung sind relativ einfach. Man muss sie nur kennen, sagen die Experten der BSA - und die gefährlichen Bereiche ebenso.
(Foto: Yanik Chauvin/Fotolia.com)
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Weniger offensichtliche Fallstricke ergeben sich für gewöhnlich bei der Kontrolle der Beschaffung und der Aufrechterhaltung eines guten Programms zum Software-Asset-Management. Darauf weisen die Experten der Business Software Alliance (BSA) in ihrem "Leitfaden zum Software-Management" hin. Verstöße von Unternehmen haben meist die folgenden Gründe:

- Es wurde kein Programm für Software-Asset-Management implementiert.

- Die Mitarbeiter haben unbegrenzten Zugriff auf das Internet.

- Es existieren keine klare Unternehmensgrundsätze, die den Mitarbeitern unlizenzierte Software verbieten (und auf die Konsequenzen hinweisen).

- Die Software wurde nicht auf dem autorisierten Vertriebsweg erworben.

- Unternehmensfusionen und -übernahmen werden ohne vollständige Beurteilung durchgeführt und es wird nur unzureichend geprüft, ob für die gesamte Software gültige Lizenzen existieren.

Bei Beachtung dieser Aspekte und Einführung geeigneter Unternehmensgrundsätze entsteht ein solides Fundament zur Verwaltung Ihrer Software-Assets.

Wo Sie die Lizenzen kaufen, ist ebenfalls von größter Bedeutung. Sie müssen sicher sein, dass Sie tatsächlich Originalartikel kaufen.

Die BSA empfiehlt dringend: Seien Sie immer auf der Hut vor Fälschungen. Heute wirken Plagiate bemerkenswert authentisch, und es ist in vielen Fällen sehr schwierig, sie von den Originalartikeln zu unterscheiden. Viele Unternehmen kaufen diese Produkte in der irrtümlichen Annahme, Originalprodukte zu erwerben. Während sich die Qualität dieser Produkte zuweilen kaum von den Originalartikeln unterscheidet, sollte der Preis bereits warnend darauf hinweisen, dass hier etwas nicht stimmt. Wenn der Preis verdächtig "gut" ist, handelt es sich vermutlich um ein Plagiat. Der beste Weg, um die Gewissheit zu haben, ein Originalprodukt gekauft zu haben, ist der Kauf bei einem autorisierten Softwarehändler. Softwarehersteller sind immer in der Lage, Ihnen nähere Informationen über autorisierte Händler in Ihrem Land zu nennen.