Spanische Bank

BBVA wird bislang größter Google-Apps-Kunde

11.01.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Die zweitgrößte spanische Bank BBVA will bis Ende 2012 für 110.000 Mitarbeiter die Cloud-Programmsammlung Google Apps für Business einführen.

BBVA ist damit der bislang größte Kunde für das Paket, mit dem Google in Konkurrenz zu traditioneller Office- und Collaboration-Software tritt. Die Bank will einer gemeinsamen Mitteilung mit Google zufolge zunächst ihre mehr als 35.000 Mitarbeiter in Spanien mit Google Apps for Business ausstatten, bis Ende des Jahres sollen dann alle 110.000 Mitarbeiter in 26 Ländern die Lösung nutzen können.

Das neue globale Intranet der BBVA soll sich mithilfe von Google Apps von einer reinen Kommunikations- und Prozess-Management-Platform zu einem System wandeln, mit dem alle Mitarbeiter ihr Wissen untereinander teilen, es sinnvoll einbringen und verwalten können. Darüber hinaus baut das Bankhaus ein soziales Netzwerk auf, mit dem es die interne Kommunikation weiter verbessern und neue Wege des Arbeitens testen will.

Man habe nach einer Technologie gesucht, die nicht nur die Mitarbeiter effizienter arbeiten lasse, sondern die Geschäftsabläufe insgesamt verändern würde, kommentiert BBVA-CIO José Olalla: "Indem wir Google Apps for Business in unsere eigenen Anwendungen integrieren, können wir eine neue Form der Zusammenarbeit einführen. Mitarbeiter haben dann von überall aus mit nur einem Klick Zugang zu allen benötigten Informationen und profitieren in Zukunft von den Vorzügen fortschrittlicher Zusammenarbeitslösungen."

Als einen zentralen Vorteil von Google Apps sieht der CIO die Möglichkeit, in Google Text und Tabellen ein Dokument zeitgleich mit einer Vielzahl von Kollegen zu bearbeiten, was die Aktualisierung verschiedener Versionen überflüssig und die Mitarbeiter damit produktiver mache. "Wir sind stolz darauf, dass die BBVA als eines der größten Finanzinstitute der Welt sich dazu entschlossen hat, auf Google Apps umzustellen", freut sich entsprechend Sebastien Marotte, der neue in der Region EMEA für Apps verantwortliche Vice President von Googles Enterprise-Sparte. Der Deal zeige, dass Cloud Computing inzwischen Realität sei und führende Organisationen dessen Potenzial zur Optimierung von Geschäftsabläufen bereits erkannt hätten.

Aus der Ankündigung geht leider nicht hervor, welche bisher eingesetzten Produkte die BBVA durch Google Apps for Business gegebenenfalls ablöst oder ergänzt. Interessant wäre in diesem Zusammenhang insbesondere, ob und bei welchem Prozentsatz der Belegschaft Microsoft Office - eine Bank ohne Excel ist nur schwer vorstellbar - künftig noch parallel zu der Cloud-Lösung von Google läuft.