Analyse

"Cloud und SaaS werden zum Mainstream"

23.06.2010
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Cloud-Softwareanbieter wachsen schneller

Einen Beleg für das schnelle Vordringen des Cloud-Konzepts sieht Sempert auch in der Entwicklung der diversen Softwareanbieter. Zwar litten alle Unternehmen unter der weltweiten Krise. Doch im Vergleich zu Softwarehäusern klassischer Prägung (ISVs = Independent Software Vendors) hätten Cloud-orientierte Anbieter von Business-Software im SaaS-Modell sehr viel besser abgeschnitten. Bis zum Jahr 2011 könnten sie mit steigenden Wachstumsraten von 25 Prozent und mehr rechnen.

Vor allem die sogenannten Master Brands und On-Premise-Marktführer bewegten sich aggressiv in Richtung Cloud Computing, beobachtet der Analyst. Zu den traditionellen Masterbrands zählt er Branchenschwergewichte wie IBM, Microsoft, Oracle, HP und SAP, die allesamt bereits viel Geld in Cloud-Angebote investiert haben. In den kommenden 24 Monaten würden sich diese Investitionen auszahlen. Den Branchenriesen stehen in der Saugatuck-Diktion die "aufstrebenden Masterbrands" Google, Salesforce und Amazon gegenüber.

Von den etablierten unabhängigen Softwarehäusern hätten bereits 40 bis 45 Prozent den Weg in die Cloud beschritten, so die Auguren. In diesem Kontext entwickle sich die Cloud-Variante Platform-as-a-Service (PaaS) zum "entscheidenden Kriegsschauplatz" für die Master Brands. Unter PaaS verstehen die Cloud-Protagonisten in erster Linie Entwicklungsplattformen, auf denen Kunden ihre Anwendungen entwickeln und anschließend in der Cloud betreiben lassen. Für die alteingesessenen Softwareanbieter sieht Sempert die Zeit knapp werden: Investierten sie nicht rechtzeitig in Cloud-Lösungen, würden sie an den Rand gedrängt.