Deutsche Firmen drucken für 33,7 Mrd. Euro

Milliarden-Misere beim Drucken

06.07.2010
Von Christa Manta
Anzeige  Fast 34 Milliarden Euro geben deutsche Unternehmen für das Drucken aus, fand eine Studie des britischen Wirtschaftsinstitutes cebr heraus. Das entspricht ungefähr dem Verteidigungshaushalt der Bundesrepublik und ist 21 Mal so viel, wie der Bund für seine Umweltpolitik ausgibt.

Wenn die Email zu lang ist, die Schrift zu klein oder der Kollege den Internet-Artikel auch sehen möchte, drücken Mitarbeiter schnell mal auf Print-Knopf - mit finanziell gewichtigen Folgen, wie eine Studie des britischen Wirtschaftsinstitutes cebr (Centre for Economics and Business Researsch) herausfand.

258 Milliarden Euro Druckkosten in EMEA

EMEA-weit, heißt es in der Pressemitteilung von cebr und Auftraggeber Oki, geben Unternehmen aus 23 untersuchten Ländern rund 258 Milliarden Euro für das Drucken von Printmaterialien aus. Diese Summe entspräche dem gesamten Bruttoinlandsprodukt von Ländern wie Irland oder Finnland. Branchenweit seien jedoch Einsparungen von bis zu zehn Prozent, also in Höhe von rund drei Milliarden Euro möglich - mit dem richtigen Druckermanagement. Deutsche Unternehmen lassen sich laut cebr-Studie das Drucken im Betrieb jährlich 22,6 Milliarden Euro kosten. Dazu kommen 11,1 Milliarden Euro für extern ausgelagerte Druckaufträge.

Unkontrolliertes und ausgelagertes Drucken

Schuld an dieser Milliarden-Misere beim Drucken haben laut der Studie vor allem zwei Faktoren: zum einen der Wildwuchs in der Drucker-Infrastruktur, also bei Hardware und Verbrauchsmaterialien, sowie das schnelle und wahllose Drucken von Dokumenten, die via E-Mail und Internet kursieren. Zum anderen würden immer anspruchsvollere und qualitativ hochwertige Printjobs wie Farb-Broschüren, Newsletter oder Flyer an teuere externe Dienstleister ausgelagert.

Druckeinsparungen in Milliardenhöhe möglich

Mit dem richtigen Output Management und einer optimierten Druckerinfrastruktur aber, könnten Druckaufgaben schneller und schonender umgesetzt werden: mit weniger Verbrauchsmaterial beziehungsweise generell Ressourcen. Dabei schlummern in deutschen Unternehmen laut cebr Einsparungen in Höhe von bis zu circa drei Milliarden Euro - insbesondere in den Branchen Bau-, Gesundheits- und Bildungswesen sowie Banken & Finanzdienstleistungen.