"Telefonieren bleibt die Killerapplikation für Handys"

06.04.2006
Trotz aktueller Hypes wie TV und Musik-Downloads auf dem Mobiltelefon hat Nokia-CEO Jorma Ollila den Blick fürs Wesentliche bewahrt.

Die Mobilfunkindustrie dürfe nicht die Tatsache aus den Augen verlieren, dass Sprachanwendungen weiterhin die Handys dominieren, warnte der scheidende CEO von Nokia in seiner Eröffnungsrede auf der weltgrößten Mobilfunkmesse CTIA in Las Vegas. "Mobile Sprache ist nach wie vor die Killerapplikation", erklärte Ollila. Der Zuwachs der Abonnenten werde weiter von der Telefonie bestimmt. Die Sprachdienste werden laut Ollila noch bis weit in die Zukunft hinein die wichtigste Art der Kommunikation bleiben. Selbst wenn inzwischen der Fokus auf neuen Applikationen wie Handy-TV, Musik-Downloads und mobile E-Mails liege, gebe es noch viel Arbeit, um Sprachverbindungen und Endgeräte zu verbessern.

Ollila hat den Siegeszug der Mobilfunkbranche quasi von Anfang an begleitet. Als der Manager 1992 zum Chef des finnischen Handy-Herstellers aufgestiegen sei, habe weniger als ein Prozent der Weltbevölkerung ein Handy besessen. Inzwischen, so der Top-Manager, gebe es rund 2,2 Milliarden Mobilfunknutzer, bis Ende 2008 soll die Zahl auf drei Milliarden ansteigen.

Auch wenn die Sprachkommunikation die führende Anwendung bleibe, wolle er die Bedeutung neuer Features wie Kameras oder Video-Player nicht herunterspielen, betonte der Finne. Viele Neuvorstellungen von Nokia seien Kamera-Handys. Der Konzern arbeite außerdem an Geräten, die den Übertragungsstandard DVB-H (Digital Video Broadcasting - Handhelds) unterstützen. (mb)