Während Nokia Siemens Networks, wie berichtet, noch mit Kooperationspartner Airvana an einer Lösung für Mobilfunkbetreiber arbeitet, vermarktet Sprint in den USA bereits erste Femtocell-Produkte unter dem Namen "Airave". Bei der Mini-Basisstation, die vorerst in Denver und Indianapolis erhältlich ist, handelt es sich um eine Entwicklung des koreanischen Elektronikkonzerns Samsung.
Sprint berechnet seinen Kunden für die Miniatur-Basisstation einen Preis von rund 50 Dollar. Gegen eine Monatsgebühr von 15 Dollar können Einzelpersonen in der Femtocell zum Pauschaltarif mit ihrem Handy Orts- und Ferngespräche führen. Insgesamt können bis zu drei Personen gleichzeitig in der Femtocell telefonieren. Laut Sprint beträgt die Größe einer Femtocell dabei umgerechnet rund 465 Quadratmeter. Um Airave nutzen zu können, benötigen die User neben einem CDMA-Handy noch einen DSL-Router, an den die Basisstation angeschlossen wird. Verlässt der Anwender die Femtocell während eines Gesprächs, so wird das Telefonat automatisch über das Mobilfunknetz von Sprint weitergeführt. Dieses Routing funktioniert in umgekehrter Richtung allerdings nicht.
Für den Carrier ist die Femtocell-Technik vor allem deshalb interessant, weil er so seine Inhouse-Versorgung verbessern kann, ohne groß in den Ausbau seiner Mobilfunkinfrastruktur zu investieren. Ferner ist die Technik eine Alternative zu WLAN-Telefonen, bei denen der Kunde über sein lokales Funknetz per VoIP telefoniert und keine Vertragsbeziehung mit dem Mobilfunk-Provider hat. Abzuwarten bleibt allerdings noch, ob sich die Femtocells im Alltag womöglich gegenseitig stören oder Auswirkungen auf das normale Mobilfunknetz haben. (hi)