Das Freitagsgerücht: T-Mobile USA interessiert sich für Sprint Nextel

07.03.2008
Aus Sicht einer großen Investment-Bank könnte der sich anbahnende Preiskrieg im US-Mobilfunkgeschäft die Deutsche Telekom zum Eingreifen zwingen.

Geschürt würden die Übernahmegelüste der Telekom durch den starken Euro und die schwache Bewertung der Sprint-Nextel-Aktie, erklärten Analysten von Merrill Lynch. Der durch die Fusion der US-Konzerne Sprint und Nextel entstandene drittgrößte US-Mobilfunkanbieter hatte vor einer Woche infolge von enormen Wertberichtigungen für das Geschäftsjahr 2007 einen Rekordverlust von 30 Milliarden Dollar ausgewiesen und damit einen weiteren Kursrückgang ausgelöst. Mit aktuell 6,80 Dollar ist die Aktie inzwischen nur noch knapp halb soviel wert wie zu Jahresbeginn.

Nachdem Sprint in der vergangenen Woche bereits die Angebote der Konkurrenz mit einer US-weite Sprach- und Datenflatrate unterboten hat, geht Merrill Lynch davon aus, dass der Konzern angesichts der anhaltenden operativen Probleme und seiner wackeligen Marktposition die Preise weiter kürzt, um Kunden anzuziehen. Dieser Schritt dürfte insbesondere T-Mobile USA in Bedrängnis bringen, das - im Gegensatz zu seinem deutschen Pendant - den Ruf eines Billiganbieters genießt – und so die Telekom zum Eingreifen zwingen.

Wie realistisch die Chance für ein Übernahmeszenario ist bleibt abzuwarten: So birgt die Akquisition in der Praxis eine Reihe von Schwierigkeiten. So muss das entstehende Gemeinschaftsunternehmen gleich vier verschiedene Netze unterhalten – das von Motorola entwickelte iDen (Integrated Digital Enhanced Network), CDMA, WiMAX und GSM/Edge. Außerdem kursieren in der Branche Spekulationen, wonach Sprint Nextel Morgan Stanley beauftragt hat, den Nextel-Bereich wieder auszukoppeln. (mb)